Gelungener Erfahrungsbericht, aber nicht das versprochene Handwerkzeug.

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Kristina Lunz hat mit „Empathie und Widerstand“ ein Buch geschrieben, das in von Krisen geprägten Zeiten eine hohe Relevanz hat. Auf den knapp 160 Seiten versucht sie, Antworten auf die folgenden Fragen zu finden: Wie finden wir unseren Kompass? Welche Werte vertreten wir? Und wie handeln wir?

Lunz fokussiert sich dabei sowohl auf Empathie als auch auf den Widerstand, definiert und führt aus, was die beiden Begriffe für sie bedeuten und wie sie genau das in ihrem Alltag ausgestaltet.
Es ist ein sehr persönliches Buch geworden und vielleicht ist das auch das Problem, in das es über die Länge läuft: Es ist zu persönlich, zu sehr auf Kristina Lunz’ Alltag als Unternehmerin und Aktivistin geschnitten, als dass es jenes universell anwendbare Handwerkzeug wäre, das der Klappentext verspricht.

Lunz gelingt die Dekonstruktion aktueller gesellschaftlicher Krisen sehr gut, sie macht es auch für Laien verständlich. Was am Ende allerdings fehlt ist die Utopie, die Konstruktion, deren Fehlen sie selbst in einem der Unterkapitel bemängelt.