Hochaktueller Geheimdienstroman

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struppel Avatar

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Das Cover ist recht neutral gehalten - aber der Name le Carré spricht wahrscheinlich für sich. Auch im Nachhinein erschließt sich da für mich kein Bezug zum Inhalt. Was mich ein wenig gewundert hat, war zudem, dass das Buch neu natürlich in Folie verschweißt war, die Rückseite jedoch nur ein Bild des Autors zeigt, so dass man so gar keine Gelegenheit hat, sich eine Kurzzusammenassung durchzulesen, da man ja nicht an den Klappentext kommt. Und auch der Titel lässt nicht viele Schlüsse zu. Es handelt sich hier aber um einen klassischen John Le Carre Thriller. Die ersten 100 Seiten sind etwas träge und die Spannung lässt auf sich warten. Wer einen James-Bond-mäßigen Geheimdienstroman erwartet, wird enttäuscht sein.
Paul Anderson wird zu einem geheimen Einsatz gerufen, er bekommt eine völlig andere Identität und muss alles aus seinem wahren Leben ablegen. Es geht um eine Geheimoperation in der englischen Kronkolonie Gibraltar. Dabei ist etwas schief gelaufen, was natürlich verheimlicht werden soll. Es geht um die direkt Beteiligten, um Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes sowie die Rolle und Verwicklungen des britischen Außenministeriums und privaten Militärdienstleistern - von Mord bis zu Bestechung. Hochaktuell wird hier das Thema um Privatarmeen aufgegriffen. Die Geschichte ist recht rätselhaft. Der Schreibstil ist angenehm, es liest sich leicht und locker. Jedoch bleiben die Personen etwas oberflächlich, man baut zu keiner eine wirkliche Beziehung auf. Die Figuren entwickeln sich sehr langsam. Für Fans von le Carré und Kennern der britischen Politik ist der Roman aber sicher empfehlenswert, für mich war es etwas sehr langatmig und hat mich daher nicht wirklich gepackt.