Im Auftrag seiner Majestät

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milena Avatar

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John le Carré bleibt seinem Genre treu. Die Welt der Geheimdienste ist auch in diesem Roman sein Thema. Durch seine eigene berufliche Vergangenheit ist das zumal auch das Feld, auf dem er sich bestens auskennt, was seine Relevanz als glaubwürdiger Berichterstatter enorm erhöht. Gerade aber auch aus diesem Grund hinterlässt der Roman massive Zweifel, ob es sich tatsächlich um ein fiktives Werk handelt, oder ob John le Carré nicht vielmehr aus dem Nähkästchen plaudert. Die Gedankenbrücke an die jüngst aufgedeckten mehr als fragwürdigen Praktiken der amerikanischen Geheimdienste liegt nahe und verursacht massive Beklemmungen angesichts der offenbaren Unkenntnis darüber, in welcher Welt wir eigentlich leben.
Die Handlung , ist schwierig, da der Autor mehrere miteinander verwobene Geschichten erzählt, in denen der Auf- und Abstieg mehrerer Personen in den Diensten ihrer Majestät geschildert werden. Einen fulminanten Start nimmt der Roman in Gibraltar, wo in einer geheimen Aktion ein islamistischer Waffenhändler dingfest gemacht werden soll. Die Aktion bildet den Auftakt zu vielen weiteren Episoden. Insgesamt ein überaus lesenswerter Roman, der aber vom Leser viel Geduld abverlangt, sich auch die vielen Personen und Handlungsstränge einzulassen, um hinter der äußeren Handlung die Botschaft von le Carré zu entschlüsseln.