Operation Wildlife

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bücherkarin Avatar

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Krieg ist immer furchtbar - aber wenn er nicht mehr zwischen Staaten für wirtschaftliche Vorteile ("Rohstoffquellen und Absatzmärkte") und Ideologien geführt wird, sondern von privaten Militärdienstleistungsfirmen, für die Krieg eine Handelsware ist, und Regierungen dabei nur noch als Marionetten und Geldgeber funktionieren, dann ist das für den Normalbürger unvorstellbar und es läuft einem kalt den Rücken hinunter. Und so fragt man sich beim Lesen des Romans aufgewühlt und erschreckt: Fiktion oder doch schon verabscheuungswürdiege Tatsache ?

Die Organisation Ethical Outcomes Inc. hat den jungen dynamischen Staatsminister Fergius Quinn von einem notwendigen Anti-Terror-Einsatz auf Gibraltar überzeugt. Ein mittlerer Beamter des Britischen Außenministerius, Kit Probyn, soll als Paul Anderson der Verbindungsmann , "Auge und Ohr" für Fergius Quinn sein.
Die Operation läuft gänzlich schief, was der Leser ebenso wie Kit allerdings erst viel später erfahren. - Es gab gar keinen Terroristen vor Ort, stattdessen wurden eine unschuldige Frau und ihr Kind erschossen. Das alles wird aber geschickt vertuscht und man läßt Kit in dem Glauben, dass die Aktion ein voller Erfolg war und er wird auch noch für seinen Beitrag entsprechend honoriert.
Erst Toby Bell, ehrgeiziger Diplomat im Britischen Außenministerium und zu diesem Zeitpunkt angestellt als persönlicher Referent von Fergius Quinn bringt etwas Licht in das Dunkel. Aber es vergehen noch 3 Jahre bis er geminsam mit Kit und besonders dessen Tochter Emily Erkenntnisse zur Operation Wildlife gewinnt, die seine Sicherheit und sein Leben ernsthaft gefährden. Denn es soll um jeden Preis verhindert werden, dass diese Dinge je an die Öffentlichkeit geraten. Und Toby sitzt am kürzeren Hebel.........

Der Inhalt und Grundgedanke des buches ist ebenso erschreckend wie fesselnd. Allerdings ist es so aufgebaut, dass ich streckenweise den Faden verloren habe. Dabei ist der Wechsel der Zeitebenen noch das geringste Übel. Aber die ständigen Intrigen und Irreführungen, wer gestern noch gut war ist heute ein Verbrecher - oder doch nicht?, verwirrten so sehr, dass ich teilweise das Interesse verlor und dass am Ende des Romans immer noch eine Menge ungeklärter Fragen stehen.
So kann ich im Endeffekt trotz des brisanten Themas nur 2 Punkte vergeben.