Düster, spannend, blutig - ansprechender Auftakt einer Reihe
Aufmachung:
Selten habe ich ein Buch gesehen, das mich durch die Aufmachung bereits so sehr angesprochen hat wie dieses. Das Cover deutet bereits erkennbar auf die düstere Stimmung hin, die sich zwischen den Buchdeckeln entfalten wird. Auch der blutrote Rosen-Farbschnitt passt einfach perfekt.
Plot:
Ich liebe düstere, Gothic-artig anmutende Geschichten, daher wusste ich, dass ich zu Empire of Sins and Souls unbedingt greifen muss. Das Buch fängt mit einem großen Paukenschlag an, der mich sogleich in die Geschichte gesogen hat.
Tatsächlich hat es mich auch nicht gestört, dass im Anschluss erst einmal ein Rückblick eingebaut wurde. Diese stilistische Wahl der Autorin kann ich gut nachvollziehen und hatte bei mir auch die beabsichtigte Wirkung.
Im Laufe der Geschichte fand ich allerdings, dass die Spannungskurve etwas absackte. (Das hatte mehrere Gründe, dazu komme ich gleich noch.) Die Suche nach den Reliquien war zum Teil sogar nahezu verwirrend (Spiegelszene) und ich kam mit den unterschiedlichen Lords, die erwähnt wurden, durcheinander – dafür gibt es im hinteren Teil des Buches allerdings einen Glossar, der Abhilfe schaffen kann.
ÜBRIGENS: Der Klappentext ist in meinen Augen irreführend - ich würde empfehlen, das letzte Drittel des Inhaltsangaben-Absatzes nicht zu lesen. Die dort erwähnte Person taucht auf Seite 380 zum ersten Mal wirklich auf - von insgesamt 386 Seiten. Ein halbes Buch lang darauf zu warten, dass ein Konflikt entsteht, der dann nicht kommt, ist doch leicht unzufriedenstellend.
Charaktere:
Ich hätte mir gewünscht, dass sich Zoé etwas stärker mit ihrer Gefühlswelt hätte auseinandersetzen dürfen. Zwar bekommt man hin und wieder einen Blick hinter die Kulissen, aber insgesamt hat es ihrer Charakterentwicklung nicht gutgetan, ihre Emotionen gegen Null herunterzudrehen. Ein Charakter muss für den Leser nachvollziehbar handeln. Zumindest brauche ich das, damit ich ein Gefühl für die Protagonistin und ihre Handlungen bekomme. Stattdessen wurde hier nur das Nötigste getan. (Auch dafür gibt es eine Erklärung, die absolut nachvollziehbar ist. Das bringt aber nichts, wenn ich die Protagonistin dadurch nicht kennen- und lieben lernen kann.)
Ich mag Alexei als Charakter nicht. Gar nicht. Er ist zu inkonsequent nett und dann wieder „böse“; mitfühlend und dann wieder kalt. (Und bloß als Vergleich: seine Generalin Nika war auch ein Wechselbad der Gefühle, aber ihr habe ich es abgekauft.) Als Charakter, insbesondere als Love Interest, hat er einfach nicht funktioniert.
Es gab auch keine Chemie zwischen ihm und Zoé – und das war ein Problem, weil sich das Buch nach und nach stärker auf die Liebesgeschichte konzentriert hat. Ich habe aber so eine Ahnung, dass eine gewisse, neu erschienene Person im zweiten Teil ohnehin die Perspektiven etwas verrücken wird, daher konnte ich darüber hinwegsehen.
Schlusswort:
Zwischen dem Beenden des Buches und der Rezension liegt etwas weniger als eine Woche. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr rücken die (wenigen) negativen Details und die etwas langatmigen Stellen in den Hintergrund und desto mehr wird mir klar, wie viele meines Erachtens wirklich spannende und ausdrucksstarke Momente dieses Buch hatte. Daher hebe ich meine ursprüngliche Einschätzung von 3,5 Sternen nun auf 4 Sterne an.
Jetzt heißt es, bis November auf den zweiten Teil zu warten.
WARNUNG:
Die Altersempfehlung von 18+ sowie die Trigger-Warnung bitte beachten, im Buch wurden v.a. in den ersten ca. 50 Seiten durchaus schwer verdauliche Themen recht eindrücklich beschrieben.
Selten habe ich ein Buch gesehen, das mich durch die Aufmachung bereits so sehr angesprochen hat wie dieses. Das Cover deutet bereits erkennbar auf die düstere Stimmung hin, die sich zwischen den Buchdeckeln entfalten wird. Auch der blutrote Rosen-Farbschnitt passt einfach perfekt.
Plot:
Ich liebe düstere, Gothic-artig anmutende Geschichten, daher wusste ich, dass ich zu Empire of Sins and Souls unbedingt greifen muss. Das Buch fängt mit einem großen Paukenschlag an, der mich sogleich in die Geschichte gesogen hat.
Tatsächlich hat es mich auch nicht gestört, dass im Anschluss erst einmal ein Rückblick eingebaut wurde. Diese stilistische Wahl der Autorin kann ich gut nachvollziehen und hatte bei mir auch die beabsichtigte Wirkung.
Im Laufe der Geschichte fand ich allerdings, dass die Spannungskurve etwas absackte. (Das hatte mehrere Gründe, dazu komme ich gleich noch.) Die Suche nach den Reliquien war zum Teil sogar nahezu verwirrend (Spiegelszene) und ich kam mit den unterschiedlichen Lords, die erwähnt wurden, durcheinander – dafür gibt es im hinteren Teil des Buches allerdings einen Glossar, der Abhilfe schaffen kann.
ÜBRIGENS: Der Klappentext ist in meinen Augen irreführend - ich würde empfehlen, das letzte Drittel des Inhaltsangaben-Absatzes nicht zu lesen. Die dort erwähnte Person taucht auf Seite 380 zum ersten Mal wirklich auf - von insgesamt 386 Seiten. Ein halbes Buch lang darauf zu warten, dass ein Konflikt entsteht, der dann nicht kommt, ist doch leicht unzufriedenstellend.
Charaktere:
Ich hätte mir gewünscht, dass sich Zoé etwas stärker mit ihrer Gefühlswelt hätte auseinandersetzen dürfen. Zwar bekommt man hin und wieder einen Blick hinter die Kulissen, aber insgesamt hat es ihrer Charakterentwicklung nicht gutgetan, ihre Emotionen gegen Null herunterzudrehen. Ein Charakter muss für den Leser nachvollziehbar handeln. Zumindest brauche ich das, damit ich ein Gefühl für die Protagonistin und ihre Handlungen bekomme. Stattdessen wurde hier nur das Nötigste getan. (Auch dafür gibt es eine Erklärung, die absolut nachvollziehbar ist. Das bringt aber nichts, wenn ich die Protagonistin dadurch nicht kennen- und lieben lernen kann.)
Ich mag Alexei als Charakter nicht. Gar nicht. Er ist zu inkonsequent nett und dann wieder „böse“; mitfühlend und dann wieder kalt. (Und bloß als Vergleich: seine Generalin Nika war auch ein Wechselbad der Gefühle, aber ihr habe ich es abgekauft.) Als Charakter, insbesondere als Love Interest, hat er einfach nicht funktioniert.
Es gab auch keine Chemie zwischen ihm und Zoé – und das war ein Problem, weil sich das Buch nach und nach stärker auf die Liebesgeschichte konzentriert hat. Ich habe aber so eine Ahnung, dass eine gewisse, neu erschienene Person im zweiten Teil ohnehin die Perspektiven etwas verrücken wird, daher konnte ich darüber hinwegsehen.
Schlusswort:
Zwischen dem Beenden des Buches und der Rezension liegt etwas weniger als eine Woche. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr rücken die (wenigen) negativen Details und die etwas langatmigen Stellen in den Hintergrund und desto mehr wird mir klar, wie viele meines Erachtens wirklich spannende und ausdrucksstarke Momente dieses Buch hatte. Daher hebe ich meine ursprüngliche Einschätzung von 3,5 Sternen nun auf 4 Sterne an.
Jetzt heißt es, bis November auf den zweiten Teil zu warten.
WARNUNG:
Die Altersempfehlung von 18+ sowie die Trigger-Warnung bitte beachten, im Buch wurden v.a. in den ersten ca. 50 Seiten durchaus schwer verdauliche Themen recht eindrücklich beschrieben.