In weiter Ferne der Tod

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tochteralice Avatar

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Juli ist 15 und sie will sterben - ausgerechnet die Autobahn im östlichen Nordrhein-Westfalen hat sie sich für den Todessprung ausgesucht und zwar eine darüberführende Grünbrücke - für Wild gedacht und nicht sonderlich hoch. Die neue Nachhaltigkeit wird ihr dann auch zum Verhängnis: sie verletzt sich nur geringfügig, erregt aber die Aufmerksamkeit einer Autofahrerin: Hella ist Ende 60 und ein ehemaliges Schlagersternchen, das es auch nicht mehr lange machen will. Sie beabsichtigt allerdings in einer Schweizer-Sterbehilfe-Organisation aus dem Leben zu scheiden, zu der sie gerade unterwegs ist.

Doch zunächst fühlt sie sich genötigt, sich um Juli zu kümmern und die beiden so gegensätzlichen weiblichen Wesen finden sich einander ausgesetzt. Es kommt, wie es kommen muss, zu einer gemeinsamen Weiterfahrr - ob Kamikaze-Trip oder oder Reise ins Glück, sei dahingestellt. Bzw. soll die Lektüre ja eine Überraschung zu sein.

Wie auch immer, Ronja Rönnes Stil kommt auch gehört sehr süffig rüber- er lädt ein zum Weiterhören und zwar nicht zuletzt durch immer wieder eingestreute originelle, zeitweilig gar humorvolle Darstellungen.

Doch bleibt von Rönne in einem unglaublichen Abstand zu ihren Figuren. Im Hinblick auf das Thema hätte ich das so nicht erwartet und eben das erschwerte mein Eintauchen in den Roman ganz enorm. Es blieb ein Geschehen in weiter Ferne.