Scharfe Beobachtungsgabe

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hundeliebhaberin Avatar

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Hella ist 69 Jahre alt und in ihrem altersschwachen Passat auf dem Weg in die Schweiz - und zwar auf ihrem letzten Weg, denn sie möchte dort in einem Krankenhaus sterben. Auf der Autobahn plumpst ihr Juli, 15 Jahre alt und von Panikattacken geplagt, auf die Motorhaube. Sie wollte sich von der Autobahnbrücke stürzen und ist wider Erwarten nur leicht verletzt. Auf dem Weg ins nächstgelegene Krankenhaus steigt Juli zu Hella ins Auto und begibt sich mit ihr auf eine längere Reise als nur bis zum nächsten Krankenhaus.

Ronja von Rönne thematisiert unter anderem Suizid, Sinnhaftigkeit im Leben, das Altern und Angstzustände. Darauf legt sie einen recht schrägen Blick, macht in "Ende in Sicht" ihren sarkastischen Humor deutlich spürbar und hält den Lesenden das ein oder andere Mal die Absurdität des Lebens, der Redewendungen und vermeintlich typischer Verhaltensweisen vor Augen.
Wer einen leicht schrägen Humor und einen sarkastisch-differnezierenden Blick hat, wird hier sicherlich gut unterhalten und kann trotzdem sehr gut über das Leben, den Tod und die Freundschaft nachdenken. Wer sich ausschließlich ernsthaft, ohne Ironie und Witz mit diesen Themen auseinandersetzen möchte, sollte von Ronja von Rönne lieber die Finger lassen. Mir gefällt ihr Blick auf die Welt!