Unlogisch, unauthentisch, nervig.

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bookslove1511 Avatar

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Die 69-Jährige, ehemalige Schlagersternchen Hella ist mit ihrem alten, klapprigen Passat auf dem Weg Richtung Schweiz, um dort die Sterbehilfe zu beanspruchen. Leider kommt sie nicht weit, denn auf der Autobahn von östlichen Nordrhein-Westfalen fällt plötzlich aus dem Himmel ein Körper vor ihr auf die Fahrbahn. Wohl gezwungen hält Hella an und stellt fest, dass es sich um ein junges Mädchen handelt. Juli, 15, die ihr Leben durch einen Sturz von einer Grünbrücke auf der Autobahn beenden wollte, landet zwar hart auf dem Asphalt, doch kaum verletzt lässt sie sich von Hella ins nächste Krankenhaus fahren. Aus dem Krankenhaus raus, stellt sich fest, dass Juli nicht bereit ist nach Hause zufahren, und Hella nimmt die völlig stille Juli ein Stückchen mit...

Vornweg: ich kenne weder den Blog oder die Fernsehsendung von der Autorin, noch habe ich ihre Kolumnen oder ihre vorherigen Bücher gelesen. Mir war sie völlig unbekannt, bis ich dieses Buch gelesen hab! Mich hat der Klappentext total angesprochen, denn ich habe einen gleichaltrigen Teenager zu Hause und dachte ich mir, es wird interessant und berührend, aber wegen des Roadtrips nicht so beklemmend. Doch bin ich sehr enttäuscht und verstehe den Hype um dieses Buch nicht.

Die Geschichte fängt, für mich jedenfalls, sehr unlogisch an. Denn in Deutschland sind die Brücken auf die Autobahnen min. 4,50 m hoch und ich konnte mir nicht vorstellen, wie ein Mensch von der Höhe auf dem harten Asphalt gestürzt ist, ohne einen einzigen Knochenfraktur davon kommen kann. Und genauso absurd geht es das ganze Buch entlang. Dazu kommt es, für mich, sehr unnatürliche, irgendwie gewollt aufgesetzte Humor, die mir nicht mal ein Lächeln zaubern konnte, dafür aber jede Menge Kopfschütteln verursacht hat. Der Schreib/Erzählstil die Autorin ist Gefühlslos, genauso wie ihre Charaktere emotionslos sind und ich fühlte mich ganze 250 Seiten lang irgendwie betäubt.

Ich bin mir sicher, dass dieses Buch seine Leserschaft finden wird, allerdings ohne mich! Denn ich habe hier eine gefühlsvolle, berührende, lustige Geschichte über die Thematik Depressionen, worunter die Autorin selbst gelitten hat, erwartet und was ich dagegen bekommen hab, ist eine völlig komische, unrealistische Geschichte.