Andreas Pflüger: Endgültig

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florinda Avatar

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Autor: Andreas Pflüger
Titel: Endgültig

ZITAT AUS DEM FORUM:
"Freitagsfrage Nr. 62: Wann habt ihr zuletzt eine Nacht durchgelesen?
Liebe vorableserInnen,
heute ist wieder Freitag und damit wieder Zeit für die Freitags-Frage! Jeden Freitag werden wir euch eine neue Frage stellen, zu der wir gern eure Meinung (natürlich nicht nur an dem Freitag) hören wollen!
Freitagsfrage Nr. 62: Wann habt ihr zuletzt eine Nacht durchgelesen?
Wegen welchem Buch saßt ihr zuletzt mit Augenringen und völlig übermüdet in der Arbeit, Schule oder Uni? An welcher Stelle konntet ihr (möglichst spoiler-frei!) einfach nicht aufhören zu lesen, auch wenn die Vernunft euch sagte, dass ihr schlafen solltet? ;-)
Wir sind gespannt auf eure Antworten!"

MEINE ANTWORT:
"Soeben gerade!:-)
Zwar ist diese Nacht ja noch nicht ganz herum, aber ich denke mir mal, dass das trotzdem zählt, denn an Schlafen ist momentan nicht zu denken.
Gern verrate ich natürlich auch, welches Buch meinen Schönheitsschlaf beeinträchtigte:
Es war Andreas Pflüger: "Endgültig"!
Mit "völlig übermüdet in der Arbeit, Schule oder Uni" kann ich da an einem Wochenende selbstverständlich leider ebenfalls nicht dienen.
Eine genaue Stelle vermag ich nicht zu benennen, ich vermochte das Buch ganz schlicht und einfach nicht aus der Hand zu legen, wenn ich auch hinsichtlich einer bestimmten Fragestellung bereits recht früh einen Verdacht hegte. Aber das machte es eigentlich nur noch spannender, denn nun wollte ich nicht nur wissen, wie es ausgehen würde, sondern gleichzeitig, ob sich meine Vermutung denn bestätigt."

Ein wirklich sehr spannender, überwiegend in der deutschen Hauptstadt angesiedelter Roman! Unter den "Guten" fand ich recht bald einige, die mir besonders am Herzen lagen, in erster Linie natürlich die Protagonistin Jenny. Die Arbeit von ihr und ihren Kollegen wurde glaubwürdig geschildert, wenn mir auch selbstverständlich jederzeit bewusst war, dass es sich um einen Roman handelt und solche Fälle nicht das "tägliche Brot" darstellen. Trotzdem war es irgendwie ein gutes Gefühl, zu wissen, dass es derartige Institutionen gibt, gerade die GSG 9 wurde ja in Mogadischu bekannt.
Hervorzuheben gilt es in meinen Augen auch, wie gründlich der Autor sich mit dem Thema "Blindheit" offensichtlich auseinandergesetzt haben muss, denn er bringt die Orientierungshilfe durch Schallwellen ebenso zur Sprache wie alltägliche Probleme blinder Menschen im Umgang mit Sehenden, beispielsweise wenn diese sie gutmeinend auf der Straße einfach mal so am Ellenbogen fassen und über die Straße schieben, was den Sehbehinderten mindestens erschreckt, manchmal aber auch in eine Richtung drängt, in die er zu diesem Zeitpunkt gar nicht wollte.
Ab einem bestimmten Zeitpunkt machte sich in mir, wie oben bereits erwähnt, ein gewisser Verdacht breit, der sich im übrigen bestätigte, es war also vielleicht einen Tick zu vorhersehbar; außerdem war mir die große Erklärung zum Stichwort "Eisauge" einen Hauch zu ausführlich, was ich zwar nicht gravierend schlimm empfand, aber der Grund dafür ist, dass ich trotz des erwähnten tollen Spannungsbogens nicht die volle Anzahl an Sternen vergab.
Die Auflösung als solche war nachvollziehbar und gefiel mir.
Gewünscht hätte ich mir vielleicht noch ein Lesebändchen und vor allem Orts- und Zeitangaben, denn es ging ziemlich viel hin und her und die häufigen Bemühungen, festzustellen, wo wir denn nun gerade wieder gelandet sind, störten mich doch gelegentlich in meinem Lesefluss.
Einige kleine Fehler fielen mir vor allem um Seite 100 herum auf, aber das war in einem vergleichsweise geringen Ausmaß der Fall.
Cover und Einband waren ansprechend.
Es war mein erstes Buch dieses Autors, aber ich würde gern weiteres Bücher von ihm kennen lernen.