Endgültig

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
freddoho Avatar

Von

Jenny Aaron war in einer Elitegruppe der Polizei, verlor jedoch nach einem Einsatz in Barcelona ihr Augenlicht. Seit einiger Zeit hat sie nun einen ruhigeren Job. Aber dann kommt ein gewisser Anruf und sie ist einverstanden, einen Teil der traurigen Vergangenheit nochmals aufzurollen.

Das Cover, mit Brailleschrift, finde ich gelungen, gefällt mir gut. Der gelbe Buchschnitt ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber mal was Andres.

Dieser Thriller ist das zweite Buch des Autors, den ich bisher nicht kannte.

Den Anfang finde ich etwas verwirrend und den Schreibstil ziemlich abgehackt. Auch sind einige Begebenheiten an den Haaren herbeigezogen und für mich nicht nachvollziehbar. Nach den ersten hundert Seiten hatte ich fast keine Lust mehr um weiterzulesen. Dies u.a. aufgrund der vielen Namen und Situationen, die eher dem Genre Fantasy als Thriller entsprechen.

Aber dann wird es wesentlich interessanter, einige Personen und deren Charaktere werden umfassend beschrieben und man wird endlich mal ein bisschen mit ihnen und der Handlung warm. Auch der Schreibstil wird flüssiger und damit sympathischer.

Die Beschreibung und Interpretation von Jennys Behinderung ist sehr beeindruckend, aber für meinen Geschmack manchmal etwas zu komplex und zu weit hergeholt. Auch weiss man nicht genau, wie sie in Wahrheit mit ihrer Blindheit umgeht und ob sie sie akzeptiert. Schon erstaunlich, wie ein ein blinder Mensch dank seines Geschmacks-, Geruchs-, Gehör- und Orientierungs-Sinnes recht gut in manchen Situationen zurecht kommt – zuviel verraten möchte ich allerdings nicht. Der Autor hat recht gut zum Thema Blindheit recherchiert.

Im Anschluss daran wird es richtig spannend. Was mich bei der eigentlich flüssigen Schreibweise stört, sind die vielen bildhaften Umschreibungen. Das sind meiner Meinung nach einfach zuviele und diese häufigen Passagen verderben mir zeitweise den Lesespass. Die Idee und Handlung sind recht gut, aber die Umsetzung stellenweise leider weniger.

Die Schlussphase ist zwar flott geschrieben, aber man erahnt weitgehend den Ausgang der Geschichte. Allerdings bleiben für mich noch Fragen offen zu einigen vorher angesprochenen Ereignissen.

Nach der Leseprobe hatte ich mir mehr von diesem Thriller versprochen.