Endgültig - Erblindet?

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evelyn Avatar

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Schönes, schlichtes Buchcover bei dem die Buchstaben des Titels unscharf werden und verschwimmen, wie die Erinnerungen der Protagonistin. Konsequenter Weise befindet sich zusätzlich noch ein Schriftzug in Blindenschrift auf dem Cover.
Als in einem Gefängnis eine Psychologin getötet wird und der Mörder nach Aaron verlangt, wird die bei einem missglückten Einsatz erblindete Ermittlerin zurückgeholt. Schnell wird klar, dass es von Anfang an nur um Aaron ging - ein Kampf auf Leben und Tod beginnt.
Einfühlsam und eindrucksvoll wird beschrieben wie sich die Blinde in der Welt der Sehenden zurechtfindet und behauptet. Faszinierend wird die aus einschlägigen Reportagen bekannte
"Klick" -Methode zur Gegenständeerkennung dargestellt. Aaron ist eine wahre Meisterin in diesem Gegenstände erkennen und erahnen von Bewegungen, so rennt sie z.B. über eine vielbefahrene Hauptstraße, fährt auf der Kupplung eines LKW's mit oder stürzt sich in die Fluten um dem Mörder zu entkommen. Ist dies schon unglaublich, so ist es dann doch sehr unwahrscheinlich und unglaubwürdig, dass man eine Blinde in einem so gefährlichen Job weiterbeschäftigen will, der schon Sehende an ihre Grenzen bringt.
Trotzdem eine neue, kreative Idee eine Blinde als Ermittlerin einzusetzen.
Etwas störend und tempobremsend empfand ich die Einschübe "10 Dinge die Aaron ..."
Alles in allem gewährt das Buch einen spannenden Einblick in die Welt der Spezialeinheit und in die Möglichkeiten die Blinden zur Orientierung offen stehen.
Ein spannender Krimi den man guten Gewissens weiterempfehlen kann. Ich persönlich freue mich auf weitere Fälle von Aaron.