Sympathische Heldin

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meggie3 Avatar

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Jenny Aaron verlor bei einem geheimen Einsatz einer Spezialeinheit in Barcelona ihr Augenlicht, schaffte es aber dennoch, durch ihre herausragenden Fähigkeiten im Verhör beim BKA zu arbeiten. Als der Einsatz in Barcelona schief ging, war Jenny jung, ambitioniert und geschätzt. Bei dem Undercovereinsatz wurde ihr Partner und heimlicher Geliebte Nico schwer verletzt. Anstatt ihm zu helfen, floh Jenny. Noch Jahre später versucht sie herauszufinden, warum. Kontakt hatte sie seitdem nicht mehr zu ihm. Mit ihrer Erblindung hat sie gelernt, zu Recht zu kommen. Als um ihre Mithilfe bei einem Fall gebeten wird, bei dem ein Frauenmörder im Gefängnis seine Psychologin ermordet hat, nimmt sie an und stößt auf ihre ehemaligen Kollegen, also auch auf Nico.
Der Mord im Gefängnis führt sie zurück in die Zeit ihrer Anfänge bei der Polizei, da sie dem Täter damals begegnet war. Relativ schnell stellt sich aber heraus, dass es bei der Ermittlung nicht nur um den Mord im Gefängnis geht, sondern dass dieser letztlich nur als Köder diente. Im Zentrum des Plots stehen der hochintelligente und hochgradig gefährliche Holm…
Die Handlung ist spannend aufgebaut, da gibt es zum einen Aarons persönliche Aufarbeitung der Geschehnisse in Barcelona und zum anderen den aktuellen Fall um Holm. Beide Stränge sind durch die Erzählweise eng miteinander verknüpft und auch das Finale ist so konstruiert. Jenny Aaron wird als eine verletzte, aber extrem starke Persönlichkeit beschrieben und ihr Umgang mit der Blindheit wirkt realistisch und sehr bewundernswert. Sie trägt in sich eine große innere Stärke, sodass ich sie als Protagonistin zugleich bewundert, aber auch teilweise nicht verstanden habe. Dennoch ist es Andreas Pflüger gelungen, die Charaktere plastisch und in aller Regel nachvollziehbar zu beschreiben. Besonders die Beschreibung von Holm ist sehr facettenreich. Ebenfalls als sehr gut gelungen habe ich die langsame Auflösung der vielen verschiedenen Vorgeschichten bzw. Unklarheiten empfunden.
Ich hatte das Hörbuch gewonnen und konnte somit Nina Kunzendorf lauschen. Die Stimme der Sprecherin passt sehr gut zur Story, sodass das Gesamtpaket sehr stimmig ist.
„Endgültig“ würde ich unbedingt empfehlen, wenn einem nach Spannung zu Mute ist, allerdings auch die Bereitschaft vorhanden ist, sich auf viele verschiedene, mehr oder weniger verknüpfbare, Begebenheiten einzulassen.