Ein "kann", kein "Muss"

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baerbeline Avatar

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Gabrielle Fox ist Kunsttherapeutin. Sie sitzt seit einiger Zeit nach einem schweren Autounfall, bei dem sie mehr verloren hat als nur ihre Gehfähigkeit, im Rollstuhl. Aufgrund ihrer psychischen Verfassung ist sie eigentlich nicht in der Lage, wieder zu arbeiten, tritt jedoch eine Stelle im Oxsmith, einem Heim für psychisch schwerstgestörte Kinder und Jugendliche, an. Dort bekommt sie ausgerechnet Kind B., mit der sonst keiner arbeiten will. Bethany bekommt EKT, die bei ihr anfangs gute Erfolge erzielt hat. Dadurch wird es ihr außerdem möglich Katastrophen vorauszusehen. Gabrielle stößt mit Hilfe eines Physikers auf Bethanys Gabe, wodurch die Gechichte ihren Lauf nimmt. Letzten Endes gelingt es der Gruppe zwar, die Menschheit zu warnen, aber aufhalten können sie sich Katastrophe nicht...

Ich bin sehr zwiegespalten, was das Buch angeht. Zum einen stört mich schlichtundergreifend die Erzählperspektive, auch wenn sie dazu führt, dass man sich als Leser gut in Gabrielle hineinversetzen kann. Zum anderen: Welcher ethisch arbeitende Arzt verpasst einer 16jährigen eine EKT nach der anderen? Das halte ich für wenig glaubwürdig - auch die Zusammenhänge, dass durch die EKT Bethanys Vorhersagen möglich werden, da hätte ich mir etwas mehr Erklärung gewünscht. Die Aufösung der Mordes an ihrer Mutter fand ich schwach - am Anfang hat man den Eindruck, das ist Inhalt der Geschichte; im Verlauf des Buches spielt es dann fast keine Rolle mehr. Und der Schluss ist mir zu offen.

Auf der anderen Seite ist mir die Hauptperson Gabrielle sehr sympathisch und ich finde es gut gelöst, dass man im Verlauf des Buches mehr und mehr Zusammenhänge, was ihr Schicksal angeht, erfährt; mal sehr deutlich, dann eher indirekt. Auch Bethany ist mir in ihrer verrückten und durchgeknallten Art irgendwie ans Herz gewachsen; was sie angeht, finde ich den Schluss gut gelöst.

Alles in allem kann ich nicht sagen, dass es ein Knallerbuch war. Ich habe mich ganz gut unterhalten gefühlt und es war interessant vom Thema her. Streckenweise war´s mir aber zu langatmig und ich habe mich gelangweilt.