Selbsterschaffenes Ende

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ladybug Avatar

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"Endzeit" ist ein Ökothriller eng verwoben mit einer Liebesgeschichte. 
Der Roman spielt in einer nicht zu fernen Zukunft in der das Klima der Erde verrückt spielt, es gibt Fluten und zu heiße Sommer. In dieser Zeit haben sich radikale Gruppierungen gebildet, die schon fast menschenverachtend die letzten Ressourcen der Erde schützen wollen. In dieser Zeit lebt die Psychotherapeutin Gabrielle. 
Gabrielle hat eine tragische Zeit hinter sich und nimmt nun weit entfernt von zu Hause den Job in einer Anstalt für schwer erziehbare Kinder an. Dort lernt sie die gewalttätige Bethany Krall kennen. Bethany hat ihre Mutter umgebracht und behauptet Naturkatastrophen sehen zu können. Als ungleiches Gespann erforschen sie ihr eigenes Ich und suchen einen Weg aus der Katastrophe. 

Der Roman liest sich sehr einfach und angenehm, ist gespickt mit metaphorischer Sprache.Leider hat er aber auch einige Längen, die die Geschichte nicht wirklich vorantreiben. Von den handelnden Charakteren neben Gabrielle und Bethany erfährt man nicht viel, sie dienen eher dazu das Geschehen voran zu treiben. Gabrielle ist ein Charakter den man sehr schnell ins Herz schließt und mit dem man mifühlt und mitleidet. Neben ihr ist Bethany ein schwieriger Charakter, man versucht vielleicht sie zu verstehen wird aber nicht wirklich warm mit ihr, bis zum Ende bleibt sie einem fremd und man bekommt keinen wirklichen Zugang zu ihr. 

Interessant an dem Roman ist, dass er die Ängste und Geschehnisse unserer Zeit aufgreift. Die Angst, dass wir mit dem Raubbau an der Natur zu weit gegangen sind und in unserer Gier irgendwann ein schreckliches Ereignis selbst herbeiführen. Die Umsetzung dieser Ängste ist der Autorin sehr gut gelungen und macht den Roman besonders lesenswert. Als Thriller voller Action, Psychoterror und Blut kann man "Endzeit" aber nicht beschreiben, dafür lässt sich die Geschichte zu viel Zeit.