Weltuntergang

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Die einen sind fasziniert von Filmen in den Flut oder Feuer, Außerirdische oder Attentäter die Welt an den Rande des Untergangs bringen. Ich selber habe als Kind schon von Ausschnitten solcher Geschichten Alpträume bekommen und mache daher einen Bogen darum. Auch Romane dieser Art wie „Der Schwarm“ von Schätzing sind nicht so mein Fall.

„Endzeit“ von Liz Jensen drohte mir nach der Leseprobe nicht in die Kategorie der Katastrophengeschichten zu zählen. Mich hatte vor allem die starke Sprache und die Zeichnung der beiden Hauptfiguren mehr als neugierig gemacht. Doch beim Lesen kam dann doch einiges anders als erwartet ... Ob zum guten oder nicht, dazu jetzt wie üblich Stück für Stück mehr.

 

 

Inhaltsverzeichnis:

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1. Die Autorin: Liz Jensen

2. Ort und Zeit der Handlung

3. Die Hauptfiguren:

\*\*\*a) Gabrielle Fox

\*\*\*b) Bethany Krall

\*\*\*c) Frazer Melville

4. Die Geschichte

5. Themen

\*\*\*a) Weltuntergang

\*\*\*b) Neustart

6. Erzählweise

7. Zielgruppe

8. Daten zum Buch

9. Pro & Contra

10. Fazit

 

 

1. Die Autorin: Liz Jensen

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Der Name „Liz Jensen“ kam mir irgendwie bekannt vor. Hatte ich ihn schon einmal in einer Buchhandlung gelesen? Vielleicht! Oder habe ich ihn mit skandinavischem Design (Mode oder Möbel) in Verbindung gebracht? Könnte auch sein!

Tatsächlich ist Liz Jensen, die Liz Jensen, um die es hier geht, eine Autorin. Allerdings gehört auch sie zu den Leuten, die man im deutschsprachigen Wikipedia noch (Stand Ende März 2011) nicht findet! Vielleicht sollte hier ihr deutscher Verlag mal was tun! ;-)

Der Gedanke, dass sie eine Skandinavierin sein könnte ist nicht ganz abwegig. Denn Jensens Vater war Däne, ihre Mutter Anglo-Marokkanerin. Liz Jensen selber wurde aber England geboren, Oxfordshire, 1959 (wie man im englischen Wikipedia heraus findet).

Als Journalistin arbeitete sie in Fernost, war Producerin für die BBC und wirkte als Skulptur-Künstlerin in Frankreich. Dort, in Frankreich, schrieb sie auch an ihrem ersten Roman, Egg Dancing/Eiertanz. Inzwischen hat Jensen sieben Bücher veröffentlicht. Sie wurde für den Orange Prize und den Guardian First Book Award nominiert.

 

 

2. Ort und Zeit der Handlung

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Der Roman „Endzeit“ spielt in der Gegenwart. Das erkennt man unter anderem daran, dass einige (weltgeschichtliche) Ereignisse wie die Anschläge des 11. Septembers erwähnt werden. Es gibt auch Hinweise, dass die Zeit der Handlung sogar die Zukunft sein könnte, die Zukunft nach den Olympsischen Spielen 2012, die in London stattfinden sollen.

Der Ort ist der Süden Englands, genauer gesagt Hadport.

 

 

3. Hauptfiguren

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\*\*\*a) Gabrielle Fox

Ich persönlich mag es, wenn Figuren einer Geschichte Brüche haben. Das trifft ganz gewiss (und leider auch im wörtlichen Sinne) auf Gabrielle Fox vor, die zentrale Figur des Romans „Endzeit“. Man ist ihr direkt sehr nahe, da die Geschichte aus ihrer Perspektive geschildert wird.

Gabrielle ist Psychologin – mit Handicap. Seit einem schweren Autounfall, von dem der Leser erst allmählich immer mehr erfährt, sitzt sie im Rollstuhl. Offenbar hat sie auch den Mann in ihrer Seite und möglicherweise ein Kind verloren.

Für Gabrielle war es nach dem Unfall schwierig, wieder beruflich auf den Damm zu kommen.  Was eindrucksvoll ist, ist, wie Gabrielle selber im Laufe der Geschichte ihre Zeit nach dem Unfall beschreibt, das Gefühl, ausgeliefert zu sein, dreimal am Tag im Liegen anders gelagert zu werden, damit sich keine Druckstellen und Entzündungen bilden. Das Gefühl, keinen vollwertigen Körper mehr zu haben, keine richtige Frau mehr zu sein.

Schließlich nahm sie einen eher unbeliebten Job an einer psychatrischen Anstalt für gewalttätige Jugendliche. Hier wird sie mit einem überaus schwierigen Fall konfrontiert, der sie vielleicht auch ihr eigenes Schicksal vergessen macht.

 

\*\*\*b) Bethany Krall

Ist Bethany Opfer oder Täterin? Ist sie psychisch gestört (und kann nichts dafür) oder ist sie bösartig irr oder hat sie ein besonderes Talent?

Erst einmal klingt das, was Gabrielle und mit ihr der Leser über Bethany erfährt, grausam. Sie soll mit 16 ihre Mutter getötet haben – mit einem Schraubenzieher, den sie ihr ins Auge stach. Erst einmal scheint auch nichts darauf hinzuweisen, dass die Mutter die Tochter zuvor in irgendeiner Art verletzt hätte. Bethanys Tat kam quasi aus heiterem Himmel. Welche Rolle hat da ihr Vater gespielt, ein Prediger einer neuen Glaubensrichtung?

Mit der Zeit erfährt man noch mehr über Bethany: Sie sagt nach speziellen Elektroschock-Behandlungen Katastrophen voraus, so z.B. einen Hurrikan in Brasilien inklusive des Sturzes der berühmten Christus-Statue. Und ihre Vorhersagen treten ein.

Bethany ist aber auch manipulierend, hat schon eine frühere Therapeutin fast in den Wahnsinn getrieben. Und nun versucht sie, auch Gabrielle dazu zu bringen, ihr zur Flucht zu verhelfen.

 

\*\*\*c) Frazer Melville

Melville gerät zwischen die Fronten der beiden ungleichen Frauen. Er ist Physiker, Gabrielle lernt ihn auf einer Party kennen und bittet ihn um Rat. Den erhält sie auch. Frazer ist zunächst skeptisch gegenüber Bethanys angeblichen Visionen. Lässt er sich von ihr ebenfalls einwickeln?

Dadurch, dass man als Leser die Geschichte aus Gabrielle Fox Augen sieht, sieht man auch Frazer aus diesem Blickwinkel, mit der gleichen Skepsis, wie Gabrielle. Sie verliebt sich in ihn, zweifelt aber an ihm und an sich. Es gibt Anzeichen, die diesen Zweifel begründen. Doch man steht wie sie im Unklaren, ob sie auch wirklich zu recht an Frazer Melville zweifelt.

 

 

4. Die Geschichte

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Liz Jensen packt den Leser, sie hat zumindest direkt mich gepackt, durch die Sprache und durch die Nähe, die man mit der Sprache zur Hauptfigur gewinnt. Erst erfährt man ihre Gedanken und erst allmählich lernt man ihren Namen und die üblichen Dinge wie ihren Beruf, ihr Alter kennen: Gabrielle Fox, Mitte 30, Psychologin, seit einem Autounfall vor zwei Jahren querschnittgelähmt. Für Gabrielle soll ein neuer Job in Oxsmith ein Neuanfang werden.

Allerdings hat sie es direkt mit einem schwierigen Fall zu tun, einem sehr schwierigen, wie Gabrielle erst nach und nach begreift: Bethany Krull soll ihre Mutter ermordet haben – indem sie ihr einen Schraubenzieher ins Auge stach. Spontan könnte man vermuten, dass Bethany eigentlich nicht die Täterin ist bzw. durch Missbrauch oder Misshandlung zu dieser Tat getrieben wurde ...

Doch Bethany stellt sich nicht nur als schwierig, sie stellt sich als gefährlich heraus. Dass sie Gabrielle als „Roller“ (wegen des Rollstuhls) bezeichnet, ist noch „harmlos“. Bethany hat eine frühere Psychologin fast in den Wahnsinn getrieben – in dem sie immer mehr auf sie einwirkte, ihr bei der Flucht zu helfen und sie bedrohte. Ebenfalls bedrohlich wirkt das, was Bethany nach einer speziellen Elektrotherapie, die sie von ihren Aggressionen befreien soll, an Visionen hat: Sie redet von Katastrophen, von Hurrikans, von Erdbeben. Doch was irrsinnig klingt, bewahrheitet sich. So spricht Bethany von einem Hurrikan über Rio de Janeiro und beschreibt und zeichnet einen Himmelsspringer. Und die Dinge kommen genau so, wie Bethany es angekündigt hat: Rio erlebt einen schlimmen Wirbelsturm der so stark ist, dass die berühmte Christusstatue von ihrem Sockel gerissen wird und wie ein Himmelsspringer mit ausgebreiteten Armen in die Tiefe stürzt.

Gabrielle wird von einer Frau verfolgt, Bethanys früherer Therapeutin, wie sich heraus stellt. Und Gabrielle trifft auf Frazer Melville, einen Physiker. Von ihm sucht sie wissenschaftlichen Rat: Können Bethanys Vorhersagen Zufallstreffer sein? Oder sind die Ereignisse ohnehin wahrscheinlich – und sie sagt nur voraus, was zwangsläufig geschieht.

Bethany macht immer neue Prognosen und landet immer neue Treffer, immer neue Katastrophen bringen die Welt ins Wanken. Ist es Zeit für die Endzeit?

 

 

5. Themen

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\*\*\*a) Weltuntergang

Ich habe es ja schon angedeutet. An sich ist das Thema „Weltuntergangsszenarien“ keins, was mich reizen würde, ein Buch (deswegen) zu lesen. Im Gegenteil: Eigentlich schrecken mich Katastrophengeschichten eher ab. Bei der Leseprobe von Endzeit war ich nicht direkt auf den Gedanken gekommen, dass es auch in diesem Roman um Katastrophen gehen könnte.

Doch schon bald merkt man: Die Geschichte dreht sich um Hurrikans und Erdbeben sowie andere Naturkatastrophen.

Einerseits merkt man aktuell mit den Ereignissen in Japan, dass so eine fiktive Bedrohung zumindest in Ansätzen wahr werden kann: Japan, ein Land, das unserem in Wohlstand und Fortschritt ganz ähnlich war, wurde durch das Erdbeben, den folgenden Tsunami und vor allem auch durch die daraus widerum folgende Katstrophe im Atomkraftwerk Fukushima zutiefst erschüttert, Bilder von Zerstörung, von Tod, von der drohenden Katastrophe eines Super GAUs bewegen Menschen in der ganzen Welt. Tatsächlich könnte eine Kernschmelze in Fukushima über die Grenzen von Japan hinaus zu Schaden führen. Und das, was bisher geschehen ist, hat ja schon für eine intensitve Diskussion über die Gefahren der Atomkraft gesorgt.

Es gibt also die von Jensen be- und geschriebene fiktive Bedrohung, es gibt aber auch echte Katastrophen, die der erfundenen Wirklichkeit durchaus in Teilen ähneln. Man muss so etwas mögen .... Für mich selber ist dieser Themenbereich eher ein Argument gegen den Roman Endzeit, da ich mich mit diesem Themenbereich unwohl fühle.

Mich erinnern einige Ansätze der Geschichte an Frank Schätzings Schwarm, den ich ungern gelesen habe. Jensen verpackt die Ansätze anders als Schätzing, für mich besser. Trotzdem ist die Erinnerung an Schätzing für meinen Geschmack keine gute.

Andererseits muss man Liz Jensen lassen: Sie hat einen interessanten Weg gefunden, dieses Thema einzuführen. Man hat nicht den nahe ligenden Klassiker von Menschen, die plötzlich am Wohnort von der Katastrophe überrollt werden oder von Urlaubern, die es auf einer Reise erwischt. Und alle drei Hauptfiguren sind auch nicht die klassischen Helden, die in so einer Situation durch Stärke, Mut und Schönheit die Welt retten.

 

 

\*\*\*b) Neustart

Ein Thema, das mich eher an diesem Roman gereizt hat, ist die Idee des Neustarts. Insbesondere Gabrielle hat mit dem Autounfall einen schweren Schicksalsschlag hinter sich. Sie hat ihre Bewegungsfreiheit verloren, muss lernen, damit zu leben, den Alltag aus einer ganz anderen Perspektive (der des Rollstuhls, mit dem man nicht einfach immer und überall hin kann) zu verbringen. Doch sie hat auch die Hoffnung auf Liebe und eine eigene Familie verloren und auf eine „normale“ Weiterentwicklung im Beruf. Denn die Anstellung in Oxsmith, die Arbeit mit verhaltensgestörten, verbrecherischen Menschen, ist der einzige Posten, den sie als Rollstuhlfahrerin noch bekommen konnte. Und im Arbeitsalltag behindert sie ihre Behinderung, weil sie z.B. von Bethany nicht für voll genommen wird und die Scherze auf Kosten von Gabrielles Handicap macht.

In Teilen gelingt es Autorin Liz Jensen, das Schicksal einer Rollstuhlfahrerin, über die ganz praktischen, für jeden sichtbaren Nachteile hinaus plastisch zu machen.

 

 

6. Erzählweise

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Die Autorin Liz Jensen erzählt den Roman „Endzeit“ aus der Perspektive von Gabrielle Fox, aus der Ich-Erzähler-Perspektive. Diese Perspektive schafft immer Nähe, insbesondere auch in diesem Fall. Dazu kommt grade anfangs eine wunderbare Sprache, plastisch, greifbar und einnehmend, die zusätzlich dafür sorgt, dass die Leser in die Geschichte hinein gezogen werden.

Ich gehöre immer zu den Fans von Ich-Erzähler-Geschichten. Denn sie ermöglichen es, dass man mindestens eine Figur einer Geschichte richtig intensiv kennen lernt und dass man nicht Sprünge zu deutlich uninteressanteren, schwächeren Figuren mitmachen muss, die möglicherweise das Tempo und den Sog ausbremsen könnten.

Für mich bremst wenn eher das Thema Weltuntergang, dass die Geschichte von der eher psychologischen Ebene zwischen der Rollstuhlfahrerin Gabrielle und der kriminellen Jugendlichen Bethany auf ein Katastrophenszenario setzt, das mir nicht so behagt.

 

 

 

7. Zielgruppe

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Die Frage nach der Zielgruppe fällt mir beim Roman „Endzeit“ besonders schwer zu beantworten. Einerseits ist es eine Geschichte für Leute, die Katastrophenstorys lieben. Doch die Konstellation der Figuren, eine behinderte Protagonistin, eine kriminelle, leicht verrückte Jugendliche, ein etwas verschrobener Physiker, ist nicht grade für jeden anziehend. Katastrophengeschichten, würde ich mal aus meinen Vorurteilen heraus sagen, wären eher etwas für männliche Leser, die Figurenkonstellation spricht vielleicht eher weibliche Leser an. Altersmäßig vermute ich, dass eher jüngere Leute gefesselt werden.

 

 

8. Daten zum Buch

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Endzeit: Thriller, 400 Seiten, 14,90 Euro

Liz Jensen (Autor), Susanne Goga-Klinkenberg (Übersetzer)

Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. April 2011)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 9783423248440, ISBN-13: 978-3423248440, ASIN: 3423248440

Originaltitel: The Rapture (Bloomsbury, London 2009)

Mir ist zu diesem Buch noch ein Einwand zur Ausgabe aufgefallen: Die ist unpraktisch: Es handelt sich um einen Zwitter zwischen Taschenbuch und gebundener Ausgabe – mit den Nachteilen von beiden Versionen: Das Buch ist größer vom Format als ein Taschenbuch, hat aber einen eher weichen Umschlag. Damit ist es für unterwegs (fürs Lesen in der Bahn oder im Bus) nicht so optimal geeignet (zu schwer), aber gleichzeitig aufgrund des Umschlags dennoch knickanfällig. Und es ist teurer als ein normales Taschenbuch. Ich finde das nicht sehr leserfreundlich!

 

 

9. Pro & Contra

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Pro:

- Sprache

- interessante Figur Gabrielle

 

Contra

- Katastrophenroman

- Figur Bethany

- Ausgabe

 

 

10. Fazit

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Mein allererster Eindruck, meine allererste Skepsis gegenüber „Endzeit“ von Liz Jensen hat sich leider als richtig erwiesen. Der Roman hat zwar mit der Ich-Erzählerin Gabrielle Fox, einer Psychologin, die nach einem Autounfall im Rollstuhl gelandet ist und nun wieder ihr Leben neu beginnen muss, eine starke, eine reizvolle Hauptfigur. Stark ist zeitweise auch die Sprache von Autorin Liz Jensen bzw. von ihrer deutschen Übersetzerin Susanne Goga-Klinkenberg. Eigentlich hätte man aus dieser Figur und auch aus der Grundidee für den zweiten zentralen Charakter der jugendlichen Mörderin Bethany Krull einen interessanten psychologischen Thriller machen können, einem bei dem alle Wege (Heilung Bethanys, Tod von Gabrielle, Tod einer anderen Figur) möglich gewesen wären. In Ansätzen gelingt das auch, ab der Mitte ungefähr geht es verstärkt darum, was in der Vergangenheit mit den Figuren passiert ist und wie sie zueinander stehen. Das gehört zu den Stärken der Geschichte.

Aber leider wird die Geschichte schwerpunktmäßig zu einem Katastrophenroman. Ansätze davon sind noch realistisch, wie man mit Erdbeben, Tsunami und Atom-Katastrophen-Szenario in Japan gesehen hat. Doch in der geballten Macht ist das, was Jensen als Klimakatastrophe zeichnet, dann doch überdreht. Ebenso überdreht wirkt die Figur der Bethany. Beides sind für mich gewichtige Nachteile.

Ein weiterer Minuspunkt ist die Ausgabe selber. Hier hat der dtv Verlag leider eine unglückliche Mischung zwischen Taschenbuch und gebundener Ausgabe gewählt, mit den Nachteilen beider Versionen: Das Buch ist zu groß und zu schwer und zugleich doch knickanfällig und teuer – das ist schade.

Ich persönlich würde den Roman nur bedingt empfehlen und das auch nur für Freunde von Katastrophengeschichten. Nach dem ersten Drittel hätte ich nur drei Sterne gegeben, nun runde ich doch auf knappe vier Sterne auf.