Tagebücher einer Fremden

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Adam und Matthias haben seit ihren letzten Unterrichtsstunden in Geschichte recht zweifelhaftes Interesse an Nazi-Deutschland und dem 2. Weltkrieg entwickelt. Sie brechen in ein Haus ein in der Hoffnung Uniformen der Wehrmacht o.ä. zu finden. Mit der Leiche des Hausherren haben sie nicht gerechnet.

 

 

Derweilen verbringt Erica Falck ein paar Stunden auf ihrem Dachboden, dort hat sie vor geraumer Zeit einen Überseekoffer mit Sachen ihrer verstorbenen Mutter gefunden. Erica und Anna hatten zeit ihres Lebens immer ein sehr schwieriges Verhältnis zu ihrer, in der Zwischenzeit verstorbenen, Mutter. Sie war unnahbar und wenig liebevoll zu den Schwestern. Die Vergangenheit holt Erica wieder ein, als sie Tagebücher ihrer Mutter findet. Soll sie sie lesen? Wird das ihren Eindruck von ihrer Mutter bestätigen oder sogar revidieren? Fast ebenso erschreckend ist der Fund eines Naziordens. Was hatte ihre Mutter mit Nazis zu tun?

 

An Camilla Läckberg’s Büchern gefällt mir besonders ihr gute Beobachtungsgabe für die kleinen Dinge, sei es das Familienleben der Hedströms oder das einsame Leben des Bertil Mellbergs, und die Verbindung mit brisanten Themen aus der Gegenwart und Vergangenheit.

Auch beherrscht sie, wie viele ihrer skandinavischen Kollegen, die nordische Distanziertheit zu ihren Kriminalfällen. Ihre Protagonisten haben durchweg alle viele liebens- und/oder unliebenswerten Eigenschaften. Das macht ihre Romane einfach lesenswert.