Und wieder Morden im Norden

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buecherfan.wit Avatar

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Die Leseprobe hat drei verschiedene Schauplätze und beginnt ziemlich grässlich mit der verwesenden Leiche eines alten Mannes in einem Haus, das wahrscheinlich auch Tatort ist. Es handelt sich um einen Geschichtslehrer, Spezialist für die Nazizeit. Dann geht es mit mehr oder weniger idyllischen Familienszenen bei Erica und Patrik Hedström weiter, die den ersten Geburtstag ihrer Tochter Maja mit Freunden und Verwandten feiern. Patrik arbeitet normalerweise bei der Polizeidienststelle in Fjällbacka, hat aber soeben seinen Erziehungsurlaub angetreten. Misstöne bei der Familienfeier sind Ericas gespanntes Verhältnis zur Schwiegermutter, Probleme mit der eigenen, inzwischen verstorbenen Mutter, die in einer Kiste auf dem Dachboden unter anderem  ein Naziabzeichen und ihre Tagebücher hinterlassen hat,  sowie ein Hinweis darauf, dass Ericas jüngere Schwester Anna "Nach alle den schlimmen Jahren" glücklich verliebt ist. Zwei Jungen, die in das Haus des Lehrers eingedrungen sind, melden den Leichenfund, und die Polizei beginnt mit den Ermittlungen, nachdem Bertil Mellberg, der Leiter der Dienststelle, sich mit einem herrenlosen Hund und Paula Morales, einer neuen Mitarbeiterin, anfreunden musste.

Die Leseprobe liest sich interessant und spannend, zumal mehrere Geheimnisse angedeutet werden.  Der Leser erwartet Aufschluss über die Vergangenheit der Mutter, denn ihre Tagebücher beginnen 1943, als sie noch ein Teenager war und die Bedeutung des Naziabzeichens. Das Thema ist damit schon offensichtlich: Nazis und Neonazis in Schweden. Hier ist wohl auch das Motiv für den Mord an dem alten Geschichtslehrer zu suchen. Bei der Lektüre musste ich sofort an einen anderen berühmten Roman und Film denken, die mir dieseThematik erstmals bewusst machten: Henning Mankells Die Rückkehr des Tanzlehrers. Von daher bin ich sehr gespannt, wie Camilla Läckberg damit umgeht.