Wieder ein Mord im Urlauberparadies Fjällbacka

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mammutkeks Avatar

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Wie ich im leider schon vergangenen Urlaub in Schweden feststellen musste, gibt es in Fjällbacka sogar einiges touristisches zu Camilla Läckberg, der momentan wohl bekanntesten Person dieses kleinen Urlauberortes in der Nähe der schwedisch-norwegischen Grenze. Fjällbacka ist äußerst malerisch - wenn auch im Juli und August gleichermaßen von Touristen überlaufen, die die Westküste Schwedens bereisen.

Da nimmt es nicht Wunder, dass die Gegend auch "ihre" Morde und "ihren" Krimiautor bekommen hat. Mit "Engel aus Eis" legt die in Fjällbacka geborene Läckberg ihren fünften Roman um das Ermittlerpaar Patrick Hedström und Erica Falck vor. Diese sind inzwischen verheiratet und Eltern einer mittlerweile einjährigen Tochter. Auch die Probleme um Ericas Schwester Anna scheinen sich gelöst zu haben, wie es die ersten Seiten dieser Leseprobe vermitteln - glücklicherweise! Dazu gibt es aber weiterhin genügend private Reibungspunkte, die so typisch für Läckbergs Romane sind. Insbesondere die Beschreibung der störenden Sommergäste in "Der Prediger von Fjällbacka" ist mir noch lebhaft in Erinnerung.

Aktuell geht es um die Leiche eines pensionierten Geschichtslehrers, der offensichtlich bereits einige Zeit tot in seiner Wohnung liegt. Und es geht um die Geschichte von Ericas Mutter - die Tochter hat vor kurzem einige Tagebücher gefunden, die sie nun widerstrebend liest. Und dort zeichnet sich eine Verbindung zum einen zwischen dem getöteten Lehrer und Elsy Moström, zum anderen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart ab.

Insgesamt scheint mir die schwedische Ausgabe sowohl was das Cover angeht als auch den Titel besser zu passen: "Tyskungen", so der Originaltitel, deutet auf ein Problem, das insbesondere aus der deutschen Besatzungszeit in Norwegen bekannt ist - und von Ebba Drolshagen in "Wehrmachtskinder" so prägnant beschrieben. Kinder von schwedischen Müttern, die deutsche Väter haben: Eine ganz besondere Geschichte des zweiten Weltkriegs.

In der Hoffnung, durch den Originaltitel und die kurze Inhaltsbeschreibung nicht zu viel in den Roman hineininterpretiert zu haben, bin ich mir sicher, ihn auf jeden Fall zu lesen. Auch wenn mich der Schreibstil von Läckberg zumindest beim "Prediger" nicht immer faszinieren konnte, lassen sich diese ersten Seiten sehr gut und flüssig lesen.

Gut gelungen finde ich auch die - allerdings äußerst kurze - Hörprobe mit Nina Petri. Deren Stimme bringt Leben in die Geschichte.