Eltern und Kinder

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meldsebjon Avatar

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Irgendwie spielt bei diesem ausgesprochen spannend und gut geschriebenen Thriller bei jeder der Hauptfiguren seine Position als Kind bzw. Elternteil eine große Rolle. Es gibt viele verschiedene Handlungsstränge, deren Zusammenhang teilweise lange nicht klar wird, am Ende aber logisch zusammengeführt wird.
Durch einen Zufall werden in einer stillgelegten Fabrik elf Kinderleichen gefunden, die nicht identifiziert werden können. Also gibt es keine Eltern, die sie vermissen? In einer anderen Handlung ist Juli auf der verzweifelten Suche nach ihrer Pflegetochter Merle. Sie zerstört damit ihre persönlichen Beziehungen, verliert ihren Beruf, gibt aber nie auf. Der ermittelnde Beamte, Kommissar Paul Kalkbrenner, hat offenbar wegen seines Berufes seine Frau verloren und baut nun langsam wieder eine Beziehung zu seiner Tochter auf, die gerade selbst, sehr jung, Mutter wird. Dann gibt es noch den Drogendealer Markus, der scheinbar ziemlich ehrgeizig seine kriminelle Karriere verfolgt. Gleichzeitig versucht er, wieder einen besseren Kontakt zu seiner Schwester und deren Familie zu pflegen. Man hatte sich aus den Augen verloren, Markus hatte große Probleme mit seinem Vater. Wie das alles zusammenhängt, wer die Täter und wer die Opfer sind.
Um es zu wiederholen:Super spannend und zeitnah, wirklich zu empfehlen. Ein kleines Minus muss ich allerdings doch anführen: Mich persönlich haben die ständigen Sprünge zwischen den Handlungssträngen eher gestört. Ich fand das einfach zu schnell hintereinander. Ausserdem war ich zunächst der Meinung, alle Handlungsstränge liefen zeitlich paraklel, was sich als Irrtum herausstellte. Man kennt das mit den verschiedenen Zeitebenen ja, sollte das aber auch erkennen können.