Engelsgleich

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
raschke64 Avatar

Von

In Berlin wird eine grausame Entdeckung gemacht. In einem alten Industriegelände wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt. Sicher nicht so ungewöhnlich in einer Großstadt. Doch beim Absuchen des Tatorts werden direkt daneben in alten Abfallgruben 11 weitere Leichen gefunden – alles Kinder, Mädchen und Jungen, gefoltert und verstümmelt. Die Kommissare Kalkbrenner und Muth sind fassungslos und die Ermittlungen gestalten sich schwierig.
Dann ist da noch die Geschichte einer Pflegemutter. Juliane sucht ihre verschwundene Pflegetochter Merle. Niemand nimmt sie Ernst, denn Merle stammt aus schwierigen Verhältnissen und ist nicht zum 1. Mal verschwunden. Während Juliane nicht aufgibt bei ihrer Suche, zerbricht ihre Beziehung daran, sie verliert den Job und alle Freunde.
Zeitgleich geht es um Markus. Er ist ein kleiner Drogendealer und „arbeitet“ sich so nach und nach in der Hierarchie nach oben, verwickelt in die russische Mafia und Cristal Meth aus Tschechien. Und auch hier geschehen grausame Morde.
Martin Krist gelingt es sehr gut, die so unterschiedlichen Handlungen mit viel Spannung zu verknüpfen. Dabei geht es um aktuelle Themen aus dem Bereich (Kinder)Prostitution, Drogenhandel und Entführung. Es geht um Machtkämpfe auf der Straße und innerhalb der Polizei. Die Ermittler sind glaubhaft, normale Leute mit einem normalen Leben. Es gibt einige sehr überraschende Wendungen, einige sind vorhersehbar, aber deshalb nicht weniger gelungen. Was mir besonders gefallen hat, ist der Zusammenhang dieser vielen Themen. Man hat trotzdem nicht das Gefühl, dass hier versucht wurde, alles „reinzupacken“ und unterzubringen. Im Gegenteil – es greift stimmig ineinander. Auch wurde das Ende nicht „rosarot“ verklärt und aufgelöst und es sieht nach einer Fortsetzung der Geschichte aus. Ich würde sie gern lesen.