super spannend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
readpassion9 Avatar

Von

Auf einem stillgelegten Fabrikgelände wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Hauptkommissar Paul Kalkbrenner und seine Kollegen werden zum Fundort gerufen und ermitteln in dem Fall. Am Tatort befinden sich mehrere Kloakebecken, als diese nach evtl. Spuren durchsucht werden, findet die Polizei eine Kinderleiche. Es bleibt nicht bei einer Leiche, insgesamt werden 11 Kinderleichen geborgen, sowohl Mädchen und Jungen. Teilweise stark verstümmelt, Gliedmaßen fehlen. War die ermordete Frau ein Zufallsopfer oder hängt der Fall mit den toten Kindern zusammen?
Juline Kluge vermisst ihre Pflegetochter Merle. Eigenlicht wollte sie bei einer Freundin übernachten, doch dort kam sie nie an. Die Polizei kann außer Befragungen nicht viel unternehmen, so macht sich Juli selbst auf Spurensuche. Denn daran, dass Merle ausgerissen sein könnte, glaubt sie im Gegensatz zu ihrer Lebensgefährtin Yvonne nicht. Julis einziger Lebensinhalt ist es, Merle zu finden. Sie vernachlässigt ihren Beruf, die Beziehung zu Yvonne zerbricht.

Geschickt verwebt der Autor die Handlungsstränge, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. In einem weiteren Strang lernen wir Markus kennen, einen Dealer der auf das große Geschäft lauert. Doch der Markt ist hart umkämpft und die Männer, mit denen er sich eingelassen hat, sind brandgefährlich.

Kalkbrenner kommt mit den Ermittlungen nicht wirklich voran, mühsam werden die Angestellten der ehemaligen Fabrik ausfindig gemacht und durchleuchtet, doch ein Verdacht ergibt sich erst mal nicht. Die Situation ändert sich, als sich ein Zusammenhang zu einem anderen Fall ergibt. Spuren beweisen, dass sich noch mehr Menschen am Tatort aufgehalten haben. Als ein Mädchen und ein Junge schwer verletzt im Krankenhaus landen kann die Polizei die Spuren zuordnen und erhofft sich wertvolle Hinweise, doch der Junge stirbt, das Mädchen wird aus dem Krankenhaus entführt bevor sie eine Aussage machen kann. Für Kalkbrenner steht fest, dass es bei der Polizei einen Maulwurf gibt, der immer bestens informiert ist. Doch wer ist der Mann? In einem dramatischen Showdown kommt Kalkbrenner in Gefahr, die Ereignisse überschlagen sich.

Ich fand die Story von Anfang an fesselnd, jeder Handlungsstrang für sich war interessant. Einzelne Handlungen laufen erst parallel zueinander, werden am Ende aber schlüssig verknüpft. Die Story ist dicht gewebt und komplex, die Protagonisten sind detailliert gezeichnet. Juli, Markus und Kalkbrenner sind unverwechselbare Typen mit denen ich mitfiebern konnte. Harter Tobak sind die Verletzungen und die Qualen, die die toten Kinder durchlitten haben, nicht unbedingt für Leser mit schwachen Nerven geeignet.

Die Spannung nimmt im Verlauf zu und steigert sich zum Ende hin, ich konnte das Buch dann kaum mehr aus der Hand legen. Es gibt kein Happy End, was hier aber auch gar nicht gepasst hätte. Der Schluss ist stimmig und rundet die Geschichte ab. „Engelsgleich“ war für mich ein spannender Thriller, nicht vorhersehbar und immer für eine Überraschung gut. Beste Leseunterhaltung, die die volle Punktzahl verdient.