Auf fahrenden Zug aufspringen

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adhara Avatar

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Das Tempo, mit dem Autorin Tania Carver in den Krimi einsteigt, ist so rasant, als würde sie auf einen fahrenden Zug aufspringen. Atmosphärisch dicht webt sie gleich eine Geschichte, die nicht mehr los lässt. Auch die Protagonisten schiebt Tania Carver geschickt ins Bild: Sie rücken unvermittelt nahe. So hofft man wider besseren Wissens atemlos, dass Claire den Überfall überleben könnte... Wenigstens einen kurzen Moment lang.

Ein kleiner Bruch stellt dann aber Marinas Geschichte im zweiten Erzählstrang dar. Zwar beginnt man zu ahnen, dass sie ein nächstes Opfer sein könnte, doch bricht der Szenenwechsel das rasante Tempo des ersten Erzählstrangs. Durch die vielen Ermittlungspersonen, die in den ersten Seiten schon vorgestellt werden, wird der die Schilderung zusätzlich erschwert und verlangsamt.

Grundsätzlich ist die Spannung aber so gut aufgebaut, dass die verschiedenen Tempi klaglos hingenommen werden und das Ende der Leseprobe fast als schmerzlich irritierend wahrgenommen wird. Damit verspricht Tania Carver schon beim Einstieg in einen verheissungsvollen wie spannungsgeladenen Krimi, dass ein Weglegen des Buches kaum möglich sein wird. Absolut gelungen!