Großartiges Debüt

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Schaut man sich die Definition für Thriller an, stößt man auf den Begriff: Schauerroman. Dies scheint bei "Entrissen" von Tania Carver nicht abwegig. Schaurig führt Sie den Leser jedenfalls in die Geschichte hinein.

Ein Serienmörder treibt sein Unwesen im verträumten englischen Hinterland. Ein besonderer Killer, der es scheint's nur auf schwangere Frauen abgesehen hat. Und nicht allein auf deren Tod, sondern eher auf das Leben das sich unter ihren Herzen regt. Auf die noch ungeborenen Kinder, die er ihnen aus dem Leib schneidet. Ein Team von Ermittlern macht sich auf die Suche. Aber nicht nur auf die Suche nach dem grausamen Verbrecher sondern auch auf die Suche nach den möglicherweise noch lebenden Säuglingen.

Tania Carver schafft es von der ersten Seite an, einen unwiderstehlichen Sog zu entwickeln. Sie setzt den Leser auf eine schaurig blutige Spur, die es zu erkunden gilt. Höchstspannung wechselt mit Atempausen. Die letzten Gedanken der sterbenden Schwangeren, der gerade ihr Kind gewaltsam herausoperiert wurde. Die Profilerin, die zum ersten Mal zugibt selber schwanger zu sein. Der leitende Ermittler, der sich neben der Aufklärung des Falles noch Gedanken um das Liebesleben seiner Mitarbeiter macht. Carver schreibt einen flüssigen, gut lesbaren Stil. Das Niveau ist für ein Debütwerk beeindruckend. Auch die handelnden Charaktere sind interessant angelegt und scheinen vielschichtige Persönlichkeiten zu sein. Respekt für ein Erstlingswerk.