Enttäuschend!

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
yellowdog Avatar

Von

Obwohl die Grundidee des Romans übelkeitserregend ist, versprach die Leseprobe doch einige Ansätze für einen interessanten Thriller um Detective Inspector Phil Brennan und sein Team. Leider blieben diese Ansätze schon früh stecken. Realitäsnahe Ermittlungsarbeit ist nur wenig im Buch enthalten. Einige gelungene Abschnitte gibt es, aber insgesamt zu wenige. Zudem werden die Figuren kaum entwickelt und bleiben nahezu schemenhaft. Besonders unorginell sind die Abschnitte mit dem Killer. Seine Gedanken wirken beschränkt und klischeehaft. Seien Jagdfantasien könnten auch aus anderen Thrillern stammen, wenigstens kommen mir manche Passagen bekannt vor.

Große Zweifel bleiben aber auch bei der Profilerin Marina, die zwar durchaus sympathisch angelegt ist, leider aber in den Dialogen Sätze von sich gibt, wie sie aus den bekannten Serien stammen. Da drängt sich der Verdacht auf, die Autorin hat beim Kabelfernsehen für ihr Buch recherchiert.

Wenige Lichtblicke im Roman entstehen aus der Beziehung zwischen Phil und Marina.

Eigentlich halte ich aber Clayton für die stärkere Figur, aber er wird ebenfalls charakterlich zu wenig ausgebaut und schließlich sogar leichtfertig als Figur geopfert.

Auch das Mitte des dritten Teils beginnende Finale bleibt überraschungsfrei.

Stilistisch ist „Entrissen“ ruhig und unspektakulär gehalten. Die Autorin wagt keine Experimente. Es bleibt zu bezweifeln ob sie überhaupt besser schreiben kann. Entrissen ist Tania Carvers erster Roman. Hoffentlich bleibt es auch ihr letzter.