Der erste Fall für das Sonderdezernat Q

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avathea Avatar

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In Kopenhagen wird das Sonderdezernat Q eingerichtet was der neu ernannte Spezialermittler Carl Mørck leiten soll. Dieser ist selbst noch angeschlagen, da er bei seinem letzten Einsatz einen Kameraden verloren hat und ein anderer schwerverletzt im Krankenhaus liegt. Carl gibt sich dafür die Schuld, bekommt aber durch seinen neuen Aufgabenbereich wieder Antrieb. Als Assistent hierfür steht ihm der sympathische und intelligente Syrer Hafez el-Assad zur Seite. Der erste Fall beschäftigt sich mit dem Verschwinden von Merete Lynggard, einer aufstrebenden Politikerin, die am 2. März 2002 auf einer Fähre von Dänemark nach Puttgarden spurlos verschwand. Jetzt im Jahre 2007 soll der Fall erneut aufgerollt werden, da der einstige Verdacht, sie habe Selbstmord begangen, nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte. Neben den gegenwärtigen Ermittlungen wird immer wieder in die Vergangenheit zurückgegriffen, wo Meretes Leben vor ihrem Verschwinden und während der Gefangenschaft beschrieben wird. Merete lebte mit ihrem Bruder Uffe zusammen, der seit einem Autounfall in seiner Kindheit kein Wort mehr gesprochen hat. Neben ihrer politischen Karriere opfert sie sich privat voll und ganz für ihren Bruder auf, bis zu dem Tag, an dem sie entführt und gefangen genommen wird. Ihr Martyrium beginnt ohne, dass sie die leiseste Ahnung hat, wer ihr das angetan hat. Was hat sie Schreckliches getan, womit ihre Gefangenschaft gerechtfertigt werden könnte? Obwohl viele glauben, dass sie längst tot ist, versuchen Carl und Assad die alten Spuren aufzugreifen und das Rätsel um Meretes Verschwinden zu entschlüsseln. Können sie Merete noch lebend finden?

Der erste Fall für Carl Mørck hat mir sehr gut gefallen und lässt auf spannende Nachfolgebände hoffen. Carl und Assad geben ein vielversprechendes Ermittlerteam ab, wobei besonders Assad ein sehr sympathischer und kluger Charakter ist, ohne den Carl in manchen Momenten aufgeschmissen wäre. Das grausame Martyrium, das Merete Jahr für Jahr durchstehen muss berührt den Leser, der allein bei der Vorstellung wie ein Tier gehalten zu werden, in blanke Panik verfällt. Dieser Thriller kennt bis zum Schluss kein Erbarmen und trägt zu Recht das Merkmal Psychothriller. Für Leser, die aber nicht zu zartbesaitet sind, ist Nervenkitzel, Spannung und Verzweiflung garantiert. Ich freue mich jedenfalls bereits auf den nächsten Fall für das Sonderdezernat Q.