Der erste Fall für das Sonderdezernat Q: Erbarmen

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moosi Avatar

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Vizekriminalkommissar Carl Morck bekommt aus polizeipolitischen Gründen eine eigene Abteilung zugeteilt, das Sonderdezernat Q. Dabei wird ihm ein einziger Mitarbeiter, Assad, zu Seite gestellt, dessen Aufgaben eigentlich nur organisatorischer Art sein sollen. Aufgabe des Sonderdezernat Q´s jedoch ist es, bislang ungelöste Fälle aus dem ganzen Land neu aufzurollen. Mit seiner trägen um nicht zu sagen schlampigen Arbeitsweise wendet Morck sich dem Fall der vor fünf Jahren verschwundenen, augenscheinlich ertrunkenen Politikerin Merete Lynnggard zu. Er kann nicht ahnen, dass diese seit ihrem Verschwinden in einer Druckkammer gefangen ist und von ihren Peinigern gequält wird. Je mehr Ungereimtheiten sich auftun, desto brillanter nähert sich Morck einer möglichen Lösung des Falls. Assad spielt dabei keine unbedeutende Rolle…

So grausam die Kapitel aus Merete Lynngards Sicht sind (die z.B. je nach Willkür ihrer Peiniger ein Jahr in völliger Dunkelheit verbringt, dann wiederum ein weiteres Jahr mit permanent eingeschaltetem Licht), so stellt sich Morcks Assistent Assad als „gute Seele“ des Buches heraus. Er trägt maßgeblich zu den Fortschritten des Falles bei und seine Dialoge mit Morck sind witzig. Diese Mischung aus Schrecken und Heiterkeit gibt dem Buch das gewisse etwas!

Insgesamt hat mir Adler Olsens erster Fall für Carl Morck gut gefallen. Er ist ein echter pageturner und zu keinem Zeitpunkt langweilig. An einigen wenigen Stellen scheinen mir die Spuren zum Fall Merete Lynnggard etwas weit hergeholt. Doch die Auflösung und das Motiv des Verbrechens sind schlüssig, sodass man das Buch nach Abschluss zufrieden beiseite legen und sich ggf. Morcks zweiten Fall („Schändung“) besorgen kann.

Fazit: Ich spreche gerne eine Empfehlung für dieses Buch aus, v.a. wenn man eingefleischter Thriller-Fan ist, denn manche Szenarien sind nicht ganz ohne, wenn man das entsprechende Vorstellungsvermögen an den Tag legt.