Der Fehler eines Augenblicks

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Merete verschwindet spurlos, keine Zeugen, Hinweise oder Spuren. Der Fall kommt zu den Akten, bis Jahre später der traumatisierte Polizist Carl mit der unleidigen Aufgabe eines neuen Dezernats beiseite geschafft wird und den Fall wieder ausgräbt. In der Zwischenzeit findet sich Merete in einem unwirklichen Gefängnis wieder und wird mit der Frage nach dem Grund für ihr Leiden konfrontiert. Die ehemals aufstrebende Politikerin muss sich nun mit den Folgen eines einzigen Augenblicks auseinandersetzen und der Polizist muss seine eigene Tragödie überwinden um eine junge Frau zu retten. Dabei steht ihm Assad, sein neuer Assistent, stets zur Seite. Bis die beiden eine heiße Spur finden und über allerlei Ermittlungsfehler stolpern...

Dieser Thriller bietet eine komplexe Handlung, die immer wieder in neue Richtungen abdriftet und langsam die Gründe für diese Tat aufdeckt. Jussi Adler Olsen bietet aber auch besondere Charaktere, die durch ihre emotionale Tiefe überzeugen. Man kann den Kummer des Polizisten nachvollziehen und auch in die komplizierte Lage von Mereten kann man sich einfühlen. Einzig von Assad erfährt man noch nicht viel, aber das was man erfährt macht den Leser neugierig auf seine Vergangenheit in Syrien. Hoffentlich erfährt man in den Folgebänden noch etwas über seine Geschichte und warum er nach Dänemark auswandern musste.

Das Ermittlerteam aus Moerk und Assad macht Lust auf mehr, Moerk ist eher der grüblerische und mürrische Typ, der von dem aufgewecktem Assad immer wieder motiviert und aufgerafft wird. Beide haben mit ihren Schattenseiten zu kämpfen und müssen sich erstmal zusammenraufen.

Einziger Hacken ist, dass man schon viel zu schnell ahnt wer der Entführer ist. Aber die Zusammenführung der einzelnen Stränge gestaltet sich umso spannender und lässt einen nicht mehr los. Ein Thriller der bis zum letzten Satz spannend und mitreßend bleibt.