Erbarmen ist seit langem der beste Thriller, den ich gelesen habe und gehört absolut zu meinen Lieblingsbüchern. Ich bin wirklich begeistert und hoffe, dass noch weitere Bände der Reihe um Carl Mork auf Deutsch erscheinen werden.
Das Buch bietet nach endlosen immer gleichen Mordfällen endlich mal eine Neuheit: eine Entführung, die es in sich hat. Außerdem eine weitere Innovation: das neugegründete Sonderdezernat Q ist für die Aufrollung und Lösung längst eingestellter und ungelöster Fälle zuständig, was die Ermittlungen teilweise schwierig macht. Nicht umsonst treibt die schlampige Ermittlung seiner Kollegen in der Vergangenheit Carl Mork oft in den Wahnsinn.
Er ist der Leiter des neu gegründeten Sonderdezernates der Kopenhagener Polizei und ein sehr außergewöhnlicher Charakter. Auf der einen Seite ist er gleichgültig, unmotiviert, taktlos, eigensinnig und äußerst unbeliebt bei seinen Kollegen, auf der anderen Seite strebt er nach Gerechtigkeit, ist zielstrebig, offenherzig, tolerant, verständnisvoll und einfühlsam. Alles in allem eine interessante und vielschichtige Persönlichkeit. Sein Charakter prägt das ganze Buch in besonderem Maße, denn er wird nicht nur bei der laufenden Ermittlung, sondern auch in Nebenhandlungen wie Situationen mit seinem Sohn, dem Untermieter oder seiner Frau oder bei Besuchen bei seinem schwer verletzten Kollegen Hardy verfolgt. Dadurch erhält man als Leser einen guten Eindruck von ihm und allein sein Charakter macht das Buch schon mehr als interessant.
Außerdem hält das Buch viele Überraschungen und lustige Passagen bereit. Bei Carls trockenen Kommentaren und Gedanken zu allen Lebenslagen und seinen Auseinandersetzungen mit Kollegen konnte ich mir oft ein Lachen nicht verkneifen. Getoppt wird das ganze noch von Bemerkungen seines syrischen Kollegen Assad, der mit der dänischen Sprache und Kultur manchmal einfach nicht zurecht zu kommen scheint. Hierbei geht auch ein großes Lob an den Übersetzer Hannes Thiess, der die wunderbar lustigen Kommentare und umgangssprachlichen Ausdrücke so toll von Dänischen ins Deutsche übertragen hat.
Assad ist ebenfalls ein sehr interessanter Charakter mit zwei Seiten. Bei der Recherchearbeit ist er immer gut gelaunt, freundlich, charmant zu den Damen und äußerst motiviert. Bei den Ermittlungen in der Stadt zeigt er dann aber verborgene Talente, deren Herkunft wegen seiner unbekannten Vergangenheit immer wieder Fragen aufwirft. Es bleibt nur zu hoffen, dass Assads Vergangenheit in einem späteren Band noch gelüftet wird.
Und dann gibt es ja noch den Fall, den Carl Mork aufzuklären hat. Vor fünf Jahren ist die junge Politikerin Merete Lynggard auf einer Fähre verschwunden und gilt als tot, aber das ist sie nicht! Seit 5 Jahren wird sie in einer Druckluftkammer festgehalten und muss ein wahres Martyrium durchleben, ohne ein Ahnung warum sie überhaupt festgehalten wird. Bei der Beschreibung der Szenen in der Kammer hatte ich wirklich einen Kloß im Hals. Alles wirkt so erschreckend realistisch und man kann mit Merete mitfühlen. Der Gedanke 5 Jahre in einer kleinen Kammer eingesperrt zu sein ist einfach erschreckend. Zum Ende hin fügen sich die beiden Handlungsstränge von der Entführung in der Vergangenheit und den Ermittlungen in der Gegenwart zusammen und es kommt zu einem spektakulären Showdown, bei dem man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann.
Fazit: Ich würde das Buch auf jeden Fall empfehlen. Es bietet sympathische und authentische Charaktere gepaart mit einem neuartigen Kriminalfall, der wirklich außergewöhnlich ist. Der Schreibstil ist flüssig, sehr überzeugend und macht das Buch einfach einzigartig. Ich bin mir sicher Jussi Adler-Olsen wird sich in die Riege der skandinavischen Top-Autoren einreihen und sie vielleicht sogar übertreffen. Ich hoffe, wir kommen noch in den Genuss von weiteren seiner Werke.
Das Buch bietet nach endlosen immer gleichen Mordfällen endlich mal eine Neuheit: eine Entführung, die es in sich hat. Außerdem eine weitere Innovation: das neugegründete Sonderdezernat Q ist für die Aufrollung und Lösung längst eingestellter und ungelöster Fälle zuständig, was die Ermittlungen teilweise schwierig macht. Nicht umsonst treibt die schlampige Ermittlung seiner Kollegen in der Vergangenheit Carl Mork oft in den Wahnsinn.
Er ist der Leiter des neu gegründeten Sonderdezernates der Kopenhagener Polizei und ein sehr außergewöhnlicher Charakter. Auf der einen Seite ist er gleichgültig, unmotiviert, taktlos, eigensinnig und äußerst unbeliebt bei seinen Kollegen, auf der anderen Seite strebt er nach Gerechtigkeit, ist zielstrebig, offenherzig, tolerant, verständnisvoll und einfühlsam. Alles in allem eine interessante und vielschichtige Persönlichkeit. Sein Charakter prägt das ganze Buch in besonderem Maße, denn er wird nicht nur bei der laufenden Ermittlung, sondern auch in Nebenhandlungen wie Situationen mit seinem Sohn, dem Untermieter oder seiner Frau oder bei Besuchen bei seinem schwer verletzten Kollegen Hardy verfolgt. Dadurch erhält man als Leser einen guten Eindruck von ihm und allein sein Charakter macht das Buch schon mehr als interessant.
Außerdem hält das Buch viele Überraschungen und lustige Passagen bereit. Bei Carls trockenen Kommentaren und Gedanken zu allen Lebenslagen und seinen Auseinandersetzungen mit Kollegen konnte ich mir oft ein Lachen nicht verkneifen. Getoppt wird das ganze noch von Bemerkungen seines syrischen Kollegen Assad, der mit der dänischen Sprache und Kultur manchmal einfach nicht zurecht zu kommen scheint. Hierbei geht auch ein großes Lob an den Übersetzer Hannes Thiess, der die wunderbar lustigen Kommentare und umgangssprachlichen Ausdrücke so toll von Dänischen ins Deutsche übertragen hat.
Assad ist ebenfalls ein sehr interessanter Charakter mit zwei Seiten. Bei der Recherchearbeit ist er immer gut gelaunt, freundlich, charmant zu den Damen und äußerst motiviert. Bei den Ermittlungen in der Stadt zeigt er dann aber verborgene Talente, deren Herkunft wegen seiner unbekannten Vergangenheit immer wieder Fragen aufwirft. Es bleibt nur zu hoffen, dass Assads Vergangenheit in einem späteren Band noch gelüftet wird.
Und dann gibt es ja noch den Fall, den Carl Mork aufzuklären hat. Vor fünf Jahren ist die junge Politikerin Merete Lynggard auf einer Fähre verschwunden und gilt als tot, aber das ist sie nicht! Seit 5 Jahren wird sie in einer Druckluftkammer festgehalten und muss ein wahres Martyrium durchleben, ohne ein Ahnung warum sie überhaupt festgehalten wird. Bei der Beschreibung der Szenen in der Kammer hatte ich wirklich einen Kloß im Hals. Alles wirkt so erschreckend realistisch und man kann mit Merete mitfühlen. Der Gedanke 5 Jahre in einer kleinen Kammer eingesperrt zu sein ist einfach erschreckend. Zum Ende hin fügen sich die beiden Handlungsstränge von der Entführung in der Vergangenheit und den Ermittlungen in der Gegenwart zusammen und es kommt zu einem spektakulären Showdown, bei dem man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann.
Fazit: Ich würde das Buch auf jeden Fall empfehlen. Es bietet sympathische und authentische Charaktere gepaart mit einem neuartigen Kriminalfall, der wirklich außergewöhnlich ist. Der Schreibstil ist flüssig, sehr überzeugend und macht das Buch einfach einzigartig. Ich bin mir sicher Jussi Adler-Olsen wird sich in die Riege der skandinavischen Top-Autoren einreihen und sie vielleicht sogar übertreffen. Ich hoffe, wir kommen noch in den Genuss von weiteren seiner Werke.