Erbarmen

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tsubame Avatar

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Der erste Fall für Carl Mörk vom Sonderdezernat Q und seinem "Allrounder" Assad. Abgeschoben in den Keller als Ermittler für aussichtslose Fälle trifft der als schwierig verschriene und unter posttraumatischem Stress leidende Ermittler Mörk auf einen syrischen Asylanten, dessen sehnlichster Wunsch es ist, für die dänische Polizei zu arbeiten.

Ihr erster Fall: der Verbleib einer dänischen Politikerin, die vor 5 Jahren spurlos von einer Fähre verschwand.

Was zunächst als aussichtsloses Unterfangen beginnt, entpuppt sich immer mehr als ein Fall, bei dem in den früheren Ermittlungen kräftig geschlampt wurde. Doch das ungleiche dänisch-syrische Duo gibt nicht auf und kommt der Lösung gefährlich nahe ...

Ich fand das Buch gut geschrieben und durchaus spannend, auch wenn ich irgendwann geahnt habe, wer der Entführer sein könnte. Aber ich kann eher akzeptieren, dass der Thriller leicht vorhersehbar ist, als dass man mir am Ende eine Lösung präsentiert, die mir persönlich als vollkommen an den Haaren herbeigezogen erscheint.

Sprachlich ist der Thriller ebenfalls gut und da ich am letzten Montag bei der Lesung von Jussi Adler Olsen war, weiß ich jetzt auch, wie sich "Erbarmen" auf dänisch anhört (eher wie ein Märchen als wie ein Krimi). Es war auch ganz interessant zu erfahren, dass der Autor durch den Beruf seines Vaters in der "Psychatrie" groß geworden ist, wo er auf viele schräge Typen gestoßen ist. 

Merkwürdig fand ich seine Aussage, dass er keine Krimis von Kollegen liest. Das riecht mir immer verdächtig nach Narzissmus ...

Ansonsten war das Buch für mich ein netter Zeitvertreib und da sich das Opfer im Buch auch kräftig zur Wehr setzt, fand ich die Brutalität im Buch durchaus "auszuhalten". Wer weiß ... vielleicht lese ich ja sogar die Fortsetzung. Auf Dänisch gibt es den Thriller ja bereits und ich wünsche mir, dass es wieder von Hannes Thiess so flüssig übersetzt wird.