Erbarmen

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petzki Avatar

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2002 verschwindet die talentierte junge Politikerin Merete Lyngaard und taucht nie wieder auf. Alles deutet auf einen Unfall hin, die Ermittlungen verlaufen im Nichts.

2007 übernimmt Carl Morck das neu gegründete Sonderdezernat Q, dass sich um ungelöste Fälle kümmert. Der erste Fall ist der der fünf Jahre vorher verschwundenen Merete Lyngaard. Nicht zuletzt dank Assad, seinem "Mädchen für alles", der herzerfrischend naiv aber nicht blöd ist, erhält Morck immer neue Ermittlungsansätze, die ihn Stück für Stück an die Aufklärung des Falles führen.

Auf der anderen Seite nimmt der Leser teil am Schicksal Meretes, die seit fünf Jahren in einem Verließ sitzt. Sie bekommt ihre tägliche Ration Essen und einen Toiletteneimer. Ansonsten wird ihr jedes Jahr an ihrem Geburtstag die Frage gestellt, "warum tun wir Dir das an, Merete?". Da sie die Antwort nicht weiß, wird sie jedes Jahr mehr bestraft und ihr Leiden erhöht. Aber sie gibt nicht auf, will nicht, dass die Isolation sie verrückt macht und wehrt sich heftig dagegen.

Der Leser bekommt ziemlich schnell eine Ahnung von der Lösung des Falles. Trotzdem ist das Buch spannend geschrieben, die Charaktere so lebhaft dargestellt, dass man unbedingt am Ball bleiben muss. Es ist, glaube ich, der erste Krimi, bei dem man weiß, dass das Opfer noch lebt, zu wissen glaubt, was geschehen ist und trotz allem das Buch nicht aus der Hand legen kann. Ich freue mich, dass dies erst der erste Fall aus einer Reihe ist und hoffe, dass die Übersetzungen der weiteren Folgen zügig voranschreiten. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen.