Kein Erbarmen für Merete Lynggaard

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sabatayn76 Avatar

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Inhalt:
Der dänische Autor Jussi Adler-Olsen steigt abrupt in die Geschichte der Gefangenhaltung und Folter der Parlamentsabgeordneten Merete Lynggaard ein. Der Leser befindet sich so von der ersten Zeile an inmitten des Geschehens und damit inmitten des Grauens.

 

Jahre später rätselt Carl Mørck von der Kopenhagener Polizei, wie es zum Verschwinden von Merete kam. Die Erklärung, dass sie ertrunken ist, kann und will er nicht glauben. Für ihn sieht das Ganze weder wie ein Suizid noch wie ein Unfall aus. Zu viele Personen sind verdächtig und es gibt zu viele plausible Gründe für ein Gewaltverbrechen.

Mein Eindruck:
Nach einem sehr vielversprechenden Einstieg ebbt die Spannung wieder ab, und die Geschichte verliert an Fahrt. Dabei liest sich der Thriller zwar flüssig und unterhaltsam, aber wirklich fesseln kann er nicht. Dies ändert sich auf den letzten 50-100 Seiten, denn obwohl mir lange klar war, wer der Täter ist, baut der Autor so viel Spannung auf, dass man den Thriller nicht mehr aus der Hand legen kann.

 

Was mir weniger gut gefallen hat, waren die unrealistischen Schilderungen des Autors: Ein Mann, der eigentlich zum Kaffeekochen und Bodenwischen eingestellt wurde, erfährt plötzlich Details aktueller Ermittlungen? Ebendieser bringt die Polizei auf Ideen, auf die erfahrene (und anscheinend auch gute) Ermittler nie gekommen wären? Merete lebt jahrelang in pausenloser Dunkelheit, Helligkeit bzw. Dämmerlicht und weiß dennoch ganz genau, welchen Tag wir gerade haben?

 

Mein Resümee:

Spannend, wenn auch sehr brutal und oft sehr unrealistisch.