Wahnsinns-Thriller!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
malibu Avatar

Von

Der Thriller gliedert sich in zwei Strängen. Zum Einen gibt es da Merete, die, als sie mit ihrem Bruder einen Ausflug per Schiff macht, einfach verschwindet. Man geht von einem Selbstmord aus bzw. jemand hätte sie über die Reling geworfen, doch man findet keine Leiche. In den Kapiteln um Merete wird schnell klar, dass sie noch lebt. Sie wird gefangen gehalten in einem viereckigen Raum, einer Druckkammer, warum weiß sie aber lange nicht. Die Entführer wollen von ihr wissen, wieso sie gefangen gehalten wird, aber sie kommt lange nicht drauf. Dort verbringt sie eine grausame Zeit, eine schier hoffnungslose Lage.

Auf der anderen Seite wird von Carl Mork erzählt, der Ermittler, der sich diesen unaufgeklärten Falls annimmt. Der hat sein eigenes Päckchen zu tragne; er und seine beiden damaligen Kollegen wurden bei einem Schusswechsel stark verletzt, einer hat es nicht geschafft, einer liegt gelähmt im Krankenhaus. Da die Kollegen auf der Polizei Carl als ungemütlich empfinden, haben sie die Lösung und richten ein neues Sonderdezernat "Q" ein, das von Carl geleitet werden soll - und das im Keller. Er bekommt eine Hilfskraft zugewiesen, Assad, der ihm nicht nur die Kellerräume sauber macht. Dieser ist ein komischer Kauz, hat aber auch gute Einfälle. im Sonderdezernat werden ungeklärte Fälle bearbeitet. Assad bringt Carl auf den Fall von Merete, die verschwunden ist und wo alle denken, sie wäre tot. Carl und Assad decken viele neue Spuren auf, die früher nicht ans Licht kamen...

Die ganze Zeit fragt man sich, ob Merete es bis zum Schluss aushalten wird oder ob sie dann doch stirbt. Der Autor versteht es den Leser direkt in das Geschehen mit hinein zu reissen und gefangen zu halten. Der Schreibstil ist sehr flüssig und locker zu lesen. Die Kapitel machen es einem auch leicht, sie wechseln immer wieder aus der Vergangenheit bis zur Gegenwart von Merete und über die Ermittlungen der Polizisten. Die Charakter sind sehr fein ausgearbeitet und man fühlt richtig mit ihnen mit, vor allem mit Merete. Der Thriller hat unter anderm auch viel Humor darin, so dass man an manchen Stellen richtig schmunzeln muss, vor allem wenn Assad sich wieder tolpatschig anstellt oder man sich die Fragezeichen über seinem Kopf richtig bildlich vorstellen kann.

Dieser Thriller ist nicht blutig abgrundtief böse, sondern eher auf psychischer Lage. Man kann sich genau vorstellen oder eben genau nicht, wie es ist, so eingesperrt zu werden und es läuft einem richtig eine Gänsehaut über. Die ganze Zeit fieber man mit und hofft mit Merete mit, dass endlich Rettung naht und man möchte die Ermittler darauf aufmerksam machen. Gut ist auch, dass dieser Thriller ewig unvorhersebar war und man erst spät mit seiner Vermutung aufwarten kann. Ein gelungener Thriller, wie ich ihn schon lange nicht mehr gelesen habe!