Bianca will reisen!

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katja-68 Avatar

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Geschichten von Tessa Hennig, das bedeutet: Im Mittelpunkt steht eine Protagonistin Ü60-Ü70, die Pläne und Träume hat und voll im Leben steht!
Dazu wunderbare Ortsbeschreibungen, verknüpft mit ganz viel Lebensfreude und Humor - aber auch ernsten Anklängen.
Hier ist es Bianca, deren Verhältnis zu den Kindern eher angespannt ist.
Und das eigentlich nur, weil sie ihnen nicht den wahren Grund genannt hat, warum sie sich damals von Ehemann Ernst getrennt hatte.
Aber die beiderseitige Sprachlosigkeit löst sich im sonnigen Spanien nach ein paar Verwicklungen zum Glück auf und ein paar unerwartete Wahrheiten kommen auf den Tisch.
Wie befreit werden jetzt ganz neue Zukunftspläne gemacht. Und dies nicht nur von Bianca...

Mir hat sehr gefallen, dass ich sowohl Bianca, als auch Anja und Steffen gut verstehen konnte. Ihre Argumente und Gedanken waren aus der jeweiligen Sicht absolut stimmig.
Der Generationenkonflikt bekommt hier außerdem durch die Lebenslüge von Ernst und dem langen Schweigen von Bianca einen ganz neuen, interessanten Twist.
Für frischen Wind sorgt Enkelin Luisa, die ein wenig mit dem attraktiven Altenpfleger Felix anbandelt...

In Zeiten, wo Alterseinsamkeit, Demenz und Pflegenotstand immer häufiger zum Thema wird, schafft die Autorin es mit verblüffender Leichtigkeit genau diese Punkte - fast wie nebenbei - in eine lebensbejaende Geschichte einzubauen.
Ich persönlich kann mir übrigens ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen, um die "ganze Welt" zu reisen - egal in welchem Alter.
Da halte ich eher wie Wolfi: Die "halbe Welt" tut es auch. Heißt für mich: Europa kreuz und quer!
Hauptsache kein Stillstand. Vor allem nicht im Kopf!
"Lieber leben, als an Erinnerungen kleben!" 😉