Leichte Kost...

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mike nelson Avatar

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Eigentlich ist 'Erben wollen sie alle' von Tessa Henning ein sehr unterhaltsamer und auch gelungener Roman - wäre er nicht so vorhersehbar wie eine Freitagabend-Schmonzette in der ARD, direkt nach der Tagesschau. Aber wenn man diesen Roman in die Hand nimmt, dann möchte man wohl auch für eine Zeit aus dem eigenen Alltag abtauchen in eine Welt hinein, in der zwar Beziehungen auf die eine oder andere Probe gestellt werden, man aber gleichzeitig ab der ersten Seite weiß, dass am Ende doch alles gut werden wird. Da wird angetäuscht - hinter dem neuen Lover von Oma Bianca, wohnhaft auf Malle, verberge sich ein Heiratsschwindler, Sohn Steffen und Tochter Anja seien nur scharf auf das Erbe und würden nur deshalb zu Oma Biancas 75. Geburtstag samt Enkelin Luisa anreisen, der hübsche junge Mann Felix wolle die Enkelin nur 'flachlegen' und in seine Sammlung einsortieren - und nachher zu einem happy ending zusammengeführt. Nichts ist zunächst wie es scheint, alte Geheimnisse werden offenbar, und doch sind alle am Ende glücklich und zufrieden... Schön, dass Tessa Henning das Thema Demenz und Vorschläge für eine bessereVersorgung von Menschen, die an Demenz erkrankt sind, in die Handlung eingebaut hat - ja, das Thema 'Vergessen' und 'Sich erinnern' spielt für die Story auch eine nicht unerhebliche Rolle. Fazit: Leichte Sommerkost.