Ich habs geliebt
Rezension: „Erdbeeren und Zigarettenqualm“ von Madeline Docherty
Madeline Dochertys Debütroman Erdbeeren und Zigarettenqualm beeindruckt nicht nur durch seinen einzigartigen Erzählstil – die direkte Ansprache der Lesenden in der zweiten Person –, sondern vor allem durch seine schonungslose Ehrlichkeit und die tiefgehende Authentizität der Charaktere. Die namenlose Protagonistin verkörpert auf eindrucksvolle Weise die Unsicherheit, das Taumeln und die Suche nach Identität, die viele in ihren Zwanzigern erleben. Ihre Auseinandersetzung mit Sexualität, Freundschaften und Selbstzweifeln macht sie zu einer Figur, die nicht immer sympathisch, aber dennoch zutiefst nachvollziehbar bleibt.
Ein zentrales Thema des Romans ist die Diagnose Endometriose, die die Protagonistin früh in der Geschichte erhält. Docherty thematisiert die Auswirkungen dieser chronischen Krankheit auf eine Weise, die berührt und aufklärt, ohne belehrend zu wirken. Die körperlichen und emotionalen Herausforderungen, die damit einhergehen, beeinflussen nicht nur das Verhalten der Protagonistin, sondern auch ihre Beziehungen – besonders die enge, aber komplizierte Freundschaft mit Ella. Die Darstellung dieser Freundschaft ist eine der großen Stärken des Romans, denn sie zeigt eindrücklich, dass auch platonische Beziehungen Arbeit bedeuten und von Abhängigkeiten geprägt sein können.
Die Atmosphäre des Buches ist von Anfang an fesselnd. Der introspektive, moderne und dennoch eloquente Schreibstil lässt die Lesenden tief in die Gedankenwelt der Protagonistin eintauchen. Gerade durch die direkte Ansprache entsteht eine besondere Nähe, die das emotionale Erleben intensiviert. Der Titel Erdbeeren und Zigarettenqualm erweist sich dabei als treffende Metapher für Genuss und Vergänglichkeit: Immer wieder werden berauschende, intensive Momente von abrupten Abstürzen überschattet – sei es in zwischenmenschlichen Beziehungen oder in der Auseinandersetzung mit der eigenen Krankheit.
Obwohl der Roman eine starke emotionale Wirkung entfaltet, wäre eine ausführlichere Auseinandersetzung mit Endometriose wünschenswert gewesen – insbesondere im Hinblick auf medizinische und gesellschaftliche Aspekte. Zudem hätte eine Triggerwarnung zu Beginn des Buches auf die teils sehr intensiven Schilderungen hingewiesen, die für manche Leser:innen herausfordernd sein könnten.
Insgesamt ist Erdbeeren und Zigarettenqualm eine kluge, eindringliche und atmosphärisch dichte Erzählung über das Erwachsenwerden, weibliche Freundschaften und den Umgang mit einer oft übersehenen Krankheit. Madeline Docherty gelingt es, viele komplexe Themen auf nur 250 Seiten zu verweben, ohne dass die Geschichte überladen wirkt. Ein berührender und stilistisch außergewöhnlicher Roman, der besonders Frauen in ihren Zwanzigern ansprechen dürfte – aber auch alle, die sich für facettenreiche, unperfekte und dennoch zutiefst menschliche Charaktere begeistern können. Eine klare Leseempfehlung!
Madeline Dochertys Debütroman Erdbeeren und Zigarettenqualm beeindruckt nicht nur durch seinen einzigartigen Erzählstil – die direkte Ansprache der Lesenden in der zweiten Person –, sondern vor allem durch seine schonungslose Ehrlichkeit und die tiefgehende Authentizität der Charaktere. Die namenlose Protagonistin verkörpert auf eindrucksvolle Weise die Unsicherheit, das Taumeln und die Suche nach Identität, die viele in ihren Zwanzigern erleben. Ihre Auseinandersetzung mit Sexualität, Freundschaften und Selbstzweifeln macht sie zu einer Figur, die nicht immer sympathisch, aber dennoch zutiefst nachvollziehbar bleibt.
Ein zentrales Thema des Romans ist die Diagnose Endometriose, die die Protagonistin früh in der Geschichte erhält. Docherty thematisiert die Auswirkungen dieser chronischen Krankheit auf eine Weise, die berührt und aufklärt, ohne belehrend zu wirken. Die körperlichen und emotionalen Herausforderungen, die damit einhergehen, beeinflussen nicht nur das Verhalten der Protagonistin, sondern auch ihre Beziehungen – besonders die enge, aber komplizierte Freundschaft mit Ella. Die Darstellung dieser Freundschaft ist eine der großen Stärken des Romans, denn sie zeigt eindrücklich, dass auch platonische Beziehungen Arbeit bedeuten und von Abhängigkeiten geprägt sein können.
Die Atmosphäre des Buches ist von Anfang an fesselnd. Der introspektive, moderne und dennoch eloquente Schreibstil lässt die Lesenden tief in die Gedankenwelt der Protagonistin eintauchen. Gerade durch die direkte Ansprache entsteht eine besondere Nähe, die das emotionale Erleben intensiviert. Der Titel Erdbeeren und Zigarettenqualm erweist sich dabei als treffende Metapher für Genuss und Vergänglichkeit: Immer wieder werden berauschende, intensive Momente von abrupten Abstürzen überschattet – sei es in zwischenmenschlichen Beziehungen oder in der Auseinandersetzung mit der eigenen Krankheit.
Obwohl der Roman eine starke emotionale Wirkung entfaltet, wäre eine ausführlichere Auseinandersetzung mit Endometriose wünschenswert gewesen – insbesondere im Hinblick auf medizinische und gesellschaftliche Aspekte. Zudem hätte eine Triggerwarnung zu Beginn des Buches auf die teils sehr intensiven Schilderungen hingewiesen, die für manche Leser:innen herausfordernd sein könnten.
Insgesamt ist Erdbeeren und Zigarettenqualm eine kluge, eindringliche und atmosphärisch dichte Erzählung über das Erwachsenwerden, weibliche Freundschaften und den Umgang mit einer oft übersehenen Krankheit. Madeline Docherty gelingt es, viele komplexe Themen auf nur 250 Seiten zu verweben, ohne dass die Geschichte überladen wirkt. Ein berührender und stilistisch außergewöhnlicher Roman, der besonders Frauen in ihren Zwanzigern ansprechen dürfte – aber auch alle, die sich für facettenreiche, unperfekte und dennoch zutiefst menschliche Charaktere begeistern können. Eine klare Leseempfehlung!