Damals und Heute

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kuddel Avatar

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Melanie Dobson hat hier ein Stück niederländische Kriegsgeschichte mit einer Familiengeschichte verknüpft, herausgekommen ist ein interessanter Roman. Auch in den Niederlanden haben die Nationalsozialisten die Juden erbarmungslos verfolgt. Die Freunde aus Jugendtagen Samuel, Josie und Eliese versuchen auf ihre Art damit umzugehen und zu helfen, wo es möglich ist. Die Ohnmacht gegenüber der brutalen Besatzungsmacht ist beim Lesen spürbar und macht betroffen. Das Eliese als reiche Jüdin gezwungen ist, bei der Deportation zu helfen ist perfide. Viele Abscheulichkeiten der Zeit werden mittels kleiner geschilderter Erlebnisse schmerzhaft nachvollziehbar.
Abwechselnd mit den Episoden um Josie und Eliese 1942 wird eine weitere Geschichte um Ava, die 75 Jahre später angesiedelt ist, erzählt. Die junge Frau arbeitet in der Familienstiftung und lernt bei einer dienstlichen Reise in Uganda einen Mann und seine Großmutter kennen. Es ergeben sich Verbindungen zu ihrer Familiengeschichte und sie beginnt nachzuforschen
Die Zeitstränge verknüpfen sich im Laufe des Buches immer mehr und aus den einzelnen Geschichten ergibt sich ein überraschendes Gesamtbild.
Die Autorin hat eine lebhafte Erzählweise und auch die Protagonisten sind lebendig angelegt, das machte das Lesen sehr angenehm.
Empfehlenswerter historischer Roman.