Historie wird lebendig

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januar12 Avatar

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Josie und Eliese sind Kindheitsfreundinnen, 1942 sind sie 19 Jahre alt und leben in Amsterdam. Josie macht eine Ausbildung an einem Lehrerkolleg, an dem auch ein Kinderheim angeschlossen ist. Sie wähnt Eliese in London und in Sicherheit, denn diese ist Jüdin. Die Niederlande sind inzwischen besetzt. Doch Eliese ist schon seit zwei Jahren wieder zurück, aber sie hält ihre Rückkehr genauso geheim wir ihren (unehelichen) Sohn. Während Josie Helferdienste für eine Widerstandsgruppe im Untergrund ausübt, sieht sich Eliese gezwungen als Registrierungshelferin für den Judenrat zu arbeiten und Listen von Menschen anzufertigen, die aus Amsterdam in den Osten gebracht werden... ein Theater gegenüber dem Kinderheim dient als Sammelstelle.

Im zweiten Erzählstrang geht es um Ava, die sich auf die Spurensuche nach der Vergangenheit ihrer Familie macht und dabei auf ein dunkles Geheimnis stößt.

Ein Roman, der mich gerade in dem Erzählstrang, der in der Vergangenheit spielt, sehr berührt hat, denn diese Geschichte beruht zudem im Kern nach auch noch auf wahren Begebenheiten. Hier wurde der Geschichte Gesichter gegeben und man fühlt sehr mit. Der zweite Erzählstrang ist meines Erachtens ein bisschen überfrachtet mit Verwicklungen und auch Zufällen, dennoch wurde auch hier Spannung erzeugt und die Fäden wurden am Ende gelungen verknüpft.

Der Erzählstil der Autorin ist sehr fesselnd und man taucht ein in das Leben der Protagonisten. Man fühlt sich mitten im Geschehen beim Lesen. Gerade die historischen Ereignisse bewegen. Gelungen finde ich auch, dass im Nachwort die Autorin dazu Anmerkungen zu den wahren Begebenheiten gibt.

Ein Roman, der Historie lebendig macht und den ich ziemlich schnell verschlungen habe. Eine bewegende Geschichte.