Spannend und berührend

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„Erinnerungen aus Glas“ ist ein historischer und biographischer Roman aus der Feder von Melanie Dobson und ist im christlichen Francke Verlag erschienen. Die Autorin nimmt den Leser auf eine Reise in die Zeit des Nationalsozialismus in Holland mit und zeigt den Umgang der Nazis aber auch der dortigen Bevölkerung mit „unerwünschten Menschen“.
Die Geschichte spielt in zwei Erzählsträngen. Der erste handelt in der Vergangenheit, wo wir gemeinsam mit Josie und ihrem Bruder Samuel sowie der Jüdin Eliese die damaligen Lebensumstände rund um die Jahre 1930/ 1940 und danach erfahren. Die beiden Geschwister, die Holländer sind und somit von den Nazis nichts zu befürchten haben, organisieren sich als Widerständer gegen das herrschende Regime, indem sie versuchen, Juden zu verstecken. Eliese, die selbst Jüdin ist, muss sich schnellstmöglich etwas einfallen lassen, um unversehrt zu bleiben, sodass sie und ihr Vater sogar beginnen, die Nazis zu unterstützen ... jedoch müssen sie bald erfahren, dass man den Worten dieser Gruppe nicht glauben darf. Josie hingegen versucht weiterhin jüdische Kinder zu retten und steht irgendwann ihrer Freundin gegenüber, die dafür verantwortlich ist, dass die Kinder registriert werden, bevor sie in ein Lager gebracht werden. Ein wagemutiger Plan bringt die zwei Frauen schließlich zusammen und bald werden sie selbst zu Gejagten ... .

Der zweite Strang handelt in der Gegenwart und beschreibt die Suche der jungen Ava Kingston nach ihrer wahren Familie und sich selbst. Dass sie diese Suche auf ein paar grausame Details in ihrer Familiengeschichte bringt, kann die junge und adoptierte Frau kaum fassen.

Eine berührende und packende Geschichte, die jeder gelesen haben sollte. Da es sich um ein Buch aus einem christlichen Verlag handelt, sollte man gegenüber einigen religiösen Äußerungen und Einstellungen in dem Roman offen sein.