Midlife-Crisis

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signalhill Avatar

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Der Erzähler von "Erschütterung" von Percival Everett scheint sich in einer klaren Midlife-Crisis zu befinden: Die Frau mag er, aber liebt er nicht, der Job ist seine erste Wahl, aber langweilig geworden. Er hat ein mittelgroßes Haus, nichts Besonderes, das war's dann aber auch. Nur die Tochter Sarah ist sein Ein und Alles. Doch diese scheint eine schlimme Augenerkrankung zu haben; die Diagnose erfährt man nicht in der Leseprobe.

Die vorliegende Leseprobe von "Erschütterung" ist extrem außergewöhnlich, aber sie fällt so ganz genau in mein Lesegebiet. Ich kann dennoch alle LeserInnen verstehen, die von dieser Art Literatur und Schreibstil nicht so angetan waren.

Als Biologin kann ich auch den paläontologischen Ausführungen einigermaßen folgen; interessant werden diese für mich dennoch nicht. So stellt man sich hier schon die Frage, ob sie zur Handlung des Buches beitragen, ob sie von Bedeutung sind, sonst könnte man sie einfach überlesen. Eine Bedeutung habe ich bisher nicht feststellen können, finde sie auch eher befremdlich.

Ob dies ein gutes Buch wird oder nicht, liegt sicher auch daran, ob die Puzzleteile zueinander finden werden. Ich finde die Storyline bisher aber sehr gut und möchte mich auf diese ungewöhnliche Lektüre einlassen. Daher würde ich "Erschütterung" von Percival Everett hier gern vorab lesen.