einnehmend erzählt

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yellowdog Avatar

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Percival Everett entwirft in seinem Roman Erschütterung das Bild eines eigentlich durchschnittliches Mannes, der an der Erkrankung seiner 12jährigen Tochter zu verzweifeln droht.
Erzählt wird durchgängig und konsequent aus seiner Perspektive, deshalb ist man als Leser dicht an der Figur dran.
Zunächst wird das Familien- und Berufsleben gezeigt. Zach Wells ist Paläontologe und arbeite und unterrichtet an der Uni. Mit seiner Ehefrau lebt er eine zufriedenstellende, aber langweilige Ehe. Aber beide lieben ihre Tochter Sarah. Als diese eine seltene Krankheit bekommt, bringt das Zach in eine Krise.
Interessant sind auch die Szene an der Uni. Dort bewundert die Studentin Rachel ihn sehr und sucht seine Nähe.

Der Roman wurde aus dem Amerikanischen von Nikolaus Stingl übersetzt und ich denke, es handelt sich um eine sprachlich gute Leistung von Autor und Übersetzer. Besonders die Dialoge sind gewitzt, aber vor allen die inneren Gedanken Zachs vermögen zu fesseln.
Zwischen den Kapiteln gibt es kurze paläontologische Notizen, die die Handlung immer wieder erden. Später verschwinden diese Zwischenstellen aber und die Handlung verdichtet sich immer mehr.

Es gibt auch einzelne Episoden, die herausragen, z.B. eine Szene in der Wüste mit den Studenten, bei der eine Bedrohung durch eine Klapperschlange und die Paris-Reise, die die Familie gemeinsam unternimmt. Im letzten Romandrittel gibt es Passagen in New Mexico.

Es ist ein interessanter Roman und ich hoffe, bald weitere Bücher von Percival Everett lesen zu können.