Ergreifendes Drama

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q5helgi Avatar

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Der Autor Everett erzählt mit der Geschichte von dem Geologen Zach Wells eine außergewöhnliche Reaktion auf den kommenden Verlust der Tochter. Er verbindet zwei Handlungsstränge mit der Akzeptanz und folgenden Trauer eines Vaters über den Krankheitsverlauf seiner Tochter Sarah, indem Everett eine Art Krimi einbezieht. Die Struktur ist gut aufgebaut und entwickelt sich jeweils weiter, mit der Frage im Hinterkopf, die vom Autor gestellt wird: „Kann jemand, wenn er einen anderen Menschen rettet, auch sich selbst retten?“.
Mit vielen Dialogen beschreibt Everett die Zerbrechlichkeit von Beziehungen, aber wie sie auch zustande kommen, wie unterschiedlich sie sein und wie solidarisch sie sein können. Die Hauptfigur hat zu Beginn Vorstellungen über den eigenen Suizid, mit der Zeit wachsen auch die Schuldgefühle gegenüber allen seinen Mitmenschen, es wird nicht gezeigt bzw. beschrieben, wie und wann genau die Tochter stirbt, doch endet die Geschichte an einem sehr kritischen Punkt für Zach. Der Leser hat sehr viele Möglichkeiten, sich selbst die Lage auszumalen, die kommt und die schon herrschte. Everett kann die Atmosphäre gut einfangen und erschüttert oft mit brutalen Szenen, deshalb passen die zwei parallelen Handlungsstränge so gut zusammen. Das Ende kam mir persönlich etwas zu kurz. Ein Epilog wäre ein runder Abschluss gewesen. Das Buch kann ich jedem empfehlen, der einen Vater bei der Trauer um seine kleine Tochter begleiten möchte und kann.