erschütternd!

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katharina.51 Avatar

Von

Zach Wells und seine Frau, beides Hochschuldozenten, leben ein relativ sorgenfreies Leben. Das Feuer in der Ehe ist zwar am erlöschen, dafür haben aber beide ihre unendliche Liebe zu ihrer begabten Tochter Sarah.
Neben ihrem wissenschaftlichen Arbeiten ist sie zum Inhalt und Sinn ihres
Lebens geworden.
Dieses Leben wird bis in seine Grundfesten erschüttert, als bei ihrer Tochter schon mit acht Jahren eine unheilbare Krankheit diagnostiziert wird, die schnell voranschreitet und mit Demenz einhergeht. Sarah wird bald ihre Eltern nicht mehr kennen.
Wie kann man mit einem solchen Schicksal umgehen?
Zach flieht vor dem Unerträglichen in ein nicht ungefährliches Abenteuer.
Er rettet eine Anzahl mexikanischer Frauen, von denen eine ihn an seine Tochter erinnert
Er erklärt selbst:"Ich war hier, um jemanden zu retten, irgendwen. Ich brauchte das."

Zach Wells erzählt seine Geschichte in einem lakonischen, sachlichen Stil, wie
man es von einem Naturwissenschaftler erwarten kann.
Seine Gefühle jedoch finden wir ab und zu versteckt und auf den Punkt gebracht in seinen Kapitelüberschriften und Anfügungen am Ende der Sätze.

Zwei Beispiele: "Camaieu"- monochrome Malerei, häufig in Grautönen,
bei seinem Schicksal kann Zach die Welt nicht mehr bunt
sehen, alle Farbe ist verschwunden.

Zach schreibt, "transit lux, umbra permanet"
Der "alte Lateiner" weiß, dass der Satz umgekehrt lautet, das Licht bleibt,
die Schatten vergehen, doch für Zach ist es nicht so, für ihn bleiben die
Schatten, sein Leid wird nicht vergehen.

Das Buch war für mich nachdenklich, aber auch spannend, keine einzige langweilige Zeile, und durch die eingestreuten, eigenwilligen Erhellungen,
fast eine Rätselform, hatte es seinen besonderen Reiz.