Sarah

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milena Avatar

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"Ich war hier, um jemanden zu retten, irgendwen. Ich brauche das." Ich glaube, dass der Satz von Percival Everett das Buch "Erschütterung" sehr gut beschreibt. Der Paläontolge Zach Wells führt ein relativ ereignisloses Leben im universitären Campus seiner Arbeitsstelle. Kollegen und Kolleginnen sowie die Studenten und Studentinnen betrachtet er mit wissenschaftlicher Distanz, ohne sich wirklich emotional auffallend zu engagieren. Das Verhältnis zu seiner Frau ist ebenfalls eher unterkühlt. Alles geht so seinen Gang, sodass selbst ein Hilferuf auf einem Zettelchen in einem secondhand-Kleidungsstück sein Interesse findet und ihn beschäftigt, da es zu seiner Alltagsroutine nicht passt.
Die Erschütterung tritt ein, als seine Tochter Sarah zunächst Sehstörungen hat, die sie beeinträchtigen. Aus diesem Problem entwickelt sich die Katastrophe. Bei Sarah wird das Batten-Syndrom diagnostiziert, was unbehandelbar ist und mit einer stark verkürzten Lebenserwartung einhergeht. Zach und seine Frau sind vollkommen überfordert mit dieser Diagnose und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen, dass ihre Tochter sterben wird. Die Unfähigkeit der eigenen Tochter zu helfen treibt Zach zum Aktionismus und nach Mexiko, von wo sich der kleine Zettel auf den Weg machte ... Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die geschilderten Charakteren konnte ich gut nachvollziehen. Zugegebenermaßen habe ich aber die eingestreuten wissenschaftlichen Bemerkungen über die Geologie etwas flüchtig gelesen!