Was tut man nicht alles, um mit einem Schicksalsschlag klarzukommen

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takabayashi Avatar

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Der Geologe und Paläontologe Zach Wells hat sich in seiner Welt als schwarzer Uniprofessor an einem kalifornischen College mehr oder weniger gut eingerichtet. Seine Frau, eine Literaturwissenschaftlerin und Dichterin, unterrichtet ebenfalls am College. Sie leben irgendwie nebeneinander her, aber die gemeinsame 12jährige Tochter Sarah ist ihr ein und alles.
Dann passiert etwas Schreckliches: bei Sarah wird ein Gen-Defizit diagnostiziert, gegen den man noch kein Mittel hat, unheilbar! Sie wird binnen kürzester Zeit verfallen, dement werden und dann sterben. Das trifft Zach bis ins Mark. Er macht weiter wie bisher, ist aber nicht so recht bei der Sache.
Bei einem Ebay-Kauf, einer Jacke, findet sich in einer Jackentasche ein kleiner Zettel auf dem in Spanisch um Hilfe gebeten wird. Um sich von seinem Schmerz abzulenken bestellt er noch ein Hemd vom selben Anbieter und findet wieder einen solchen Zettel. Er findet heraus, woher die Pakete kommen und fährt dann nach New Mexiko. Dort stellt er fest, dass eine Gruppe von Frauen dort wie Sklaven festgehalten und zur Arbeit gezwungen werden. Er fasst den Entschluss ihnen zu helfen.
Eigentlich ist diese Geschichte todtraurig, wird jedoch in einem fast launigen Ton dargestellt. Der Autor schreibt gut, ist gut lesbar, doch sind mir die Protagonisten dieses Romans, speziell Zach Wells nie wirklich nahe gekommen. Ich konnte seine Handlungen und seine Verhaltensweisen nicht nachvollziehen. Ich begann mit Vergnügen zu lesen, doch dann wurde Zach mir immer rätselhafter. Gestört haben mich Einschübe von Texten aus Zachs Berufsleben, Funde von versteinerten Tieren aus längst vergangenen Zeiten aus einer Höhle. Diese Textschnipsel standen für mich in keinerlei Zusammenhang mit der Geschichte und trugen nicht zur fortlaufenden Handlung bei. Ich empfand sie als sinnlos. Später folgten noch andere kurze Texte, die mir unverständlich waren.
Letzten Endes konnte ich mit diesem Roman nicht so viel anfangen, er hat nicht meinen Nerv getroffen und hat mich ein wenig enttäuscht. So ist das manchmal, eine ganz persönliche Sache: Ich habe zu diesem Buch keinen wirklichen Zugang gefunden!