Wüstenregenbogenbrücke

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kabo16 Avatar

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Der Titel "Erschütterung" und das Cover passen perfekt zu diesem Roman.
Mich hat dieses Buch erschüttert, nicht nur vom Inhalt, sondern auch durch den Sprachstil. Am Anfang fand ich diesen verwirrend, widersprüchlich und nüchtern, aber von Kapitel zu Kapitel versteht man diesen Geologen/Paläobiologen Zach Wells besser, weil man ihn Stück für Stück kennen lernt.
Von sich überzeugt, etwas eigenbrötlerisch, Höhlen und Versteinerungen begeistern ihn, etwas versteinert - wie die Dinge, die er erforscht. So kommt dieser Professor rüber. Das Verhalten zu seinen Studenten, Kollegen und zu seiner Frau kann man wirklich nicht als herzlich bezeichnen.
Sein Lichtblick heißt Sarah, seine zwölfjährige Tochter. Sie ist für ihn die Königin seines Herzens. Klug, clever und vor allen Dingen nicht langweilig. Genau wie das Vatersein.
Die Katastrophe bricht herein, als seine Tochter immer schlechter sieht. Die Diagnose wirft Zach völlig aus der Bahn, verständlich. Hinzu kommt der Selbstmord einer Kollegin.
Die große Frage: Hätte ich es verhindern können?
Die Fahrten in die Wüste geben seinem Leben wieder einen Halt. Anhand eines kleinen Zettels, auf dem ein Hilferuf steht, flüchtet der Professor, mehr oder weniger, in eine andere Welt. Hier versucht er zu retten, was ihm in seiner Welt nicht gelang.
Detailbeschreibungen von Gefühlen, Ängsten und Menschen gelingen dem Autor meisterlich.

Damit von uns nicht nur Knochen übrig bleiben, sollte jeder Mensch versuchen, die Welt ein wenig besser zu machen. Das ist mein Fazit zu diesem Roman, den ich nicht so schnell vergessen werde.