Dedektiv von gestern

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Ein Krimi aus dem Jahr 1965 - und da gehört er auch hin. Eine Neuauflage, die eine Mischung aus Philipp Marlowe und Cannon erinnern soll? So kommt es mir jedenfalls vor. Zugegeben, es tat gut, mal wieder ein Buch zu lesen, in dem nicht auf jeder Seite jemand gevierteilt und gehäutet wird, in dem es wirklich um eine gut konstruierte Geschichte und nicht um das spektakuläre Zurichten des Opfers geht und in dem nicht hinter jeder Tür der nächste Messerstecher steht. Das ist ein Pluspunkt. Aber irgendwie funktioniert es nicht mehr, so wie Serien, die wir vor gefühlten 100 Jahren mal gut fanden, heute nicht mehr funktionieren. Oder wer will heute noch Kojak und Alf sehen? Gut, wir lesen auch historische Romane, aber die wurden heute geschrieben. Die Klassiker werden zwar immer noch verkauft, aber so richtige Megaseller sind sie nicht mehr und das aus gutem Grund. Die Sprache ändert sich, die Stilmittel ändern sich, die Gesellschaft, naja, einfach alles ändert sich. Kurz und gut, das Buch ist lesbar, aber so richtig gut kommt es dann doch nicht rüber, irgendwie lahm. In der heutigen Zeit fehlt ihm einfach das gewisse etwas.