Ein Klassiker im neuen Gewand

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miss marple 64 Avatar

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Manche Helden sind nicht totzukriegen. So auch Nero Wolfe und sein unermüdlicher Assistent Archie Goodwin nicht, die Klett-Cotta nun aus der Schublade geholt hat und den spätgeborenen Leser an ihren Abenteuern teilhaben lässt (Der erste Band der Reihe erschien bereits 1933). So führt uns der vorliegende Band zurück ins Jahr 1965 und ist in Rex Stouts Reihe bereits im hinteren Drittel angesiedelt.
Nero Wolfe, der nichts so sehr liebt wie seine tägliche Routine, gutes Essen und Orchideenpflege eingeschlossen, betreibt seine Detektei in New York. Eigentlich verlässt er aus beruflichen Gründen niemals sein Büro, dafür hat er seinen „Laufburschen“ und cleveren Mitarbeiter Archie, der uns auch diese Geschichte erzählt. Doch im vorliegenden Fall wird Wolfe gezwungen sein a) seine Routine zu unterbrechen und b) auch mal vor die Tür zu gehen, denn es gilt niemandem Geringeren als dem FBI auf die Füße zu treten, denn als es an seiner Tür klingelt und die exzentrische Witwe Rachel Bruner ihm 100 000 Dollar dafür bietet, dass er sie von der Beschattung durch das FBI befreit, greift er zu. Dass es einer seiner schwersten Fälle werden wird und er zusätzlich auch noch einen Mord aufklären soll, weiß er freilich an dieser Stelle noch nicht. Hier soll davon auch nicht mehr verraten werden.
So mitten in eine Krimireihe einzusteigen, ist für den Leser nicht immer einfach, denn die Figuren entwickeln sich ja mit jedem neuen Fall. Es fehlen Informationen, die in früheren Büchern eventuell gegeben wurden. So bleibt zu hoffen, dass wir bald mehr über den Detektiv erfahren, der jedes Jahr ein neues Auto kauft, weil er glaubt, das Risiko einer Panne dadurch zu reduzieren, was aber nicht der Fall ist (S.121). Woran man erkennt, dass nicht nur seine Klienten exzentrisch sind.