Klassischer Krimi mit aktuellem Thema - interessant und etwas verschroben.

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kaito Avatar

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Der Krimi von Rex Stout ist ursprünglich im Jahr 1965 erschienen. Aber sowohl die Methoden des FBI als auch die Problematik, die das Buch anspricht sind heute wieder besonders aktuell.

Rachel Bruner hat die Nase voll vom amerikanischen Geheimdienst. Sie kauft zehntausend Exemplare eines Enthüllungsbuchs und verschickt diese landesweit. Klar, dass das Ärger gibt. Das FBI lässt sie auf Schritt und Tritt überwachen. In ihrer Not wendet sich die reiche Dame an Nero Wolfe, den berühmtesten Privatermittler von New York. Doch wie soll der ihr helfen gegen einen quasi allmächtigen Gegner?

Die Neuübersetzung des Buches hat mir gut gefallen. Die Story lässt sich flüssig lesen und die Sprache entspricht der damaligen Zeit. Auf moderne und umgangssprachliche Begriffe wurde komplett verzichtet.
Der Verlauf der Geschichte erinnerte mich immer wieder an klassische, britische Krimis. Man braucht etwas Geduld bis sich alle Handlungsstränge vollständig entwirren und die Protagonisten lassen den Leser gerne mal zappeln, bevor sich eine Situation auflöst.
Ich mag diesen Stil sehr.

Erzählt wird der Krimi aus der Sicht von Archie Goodwin, dem Assistenten von Nero Wolf. Der Detektiv hat einige Marotten, die ihn verschroben aber trotzdem sympathisch machen. Zum Beispiel verlässt er zum Ermitteln nie sein Haus und kümmert sich stundenlang um seine Orchideen.
Da es sich bei diesem Fall ursprünglich um Band 41 der Nero Wolf Bücher handelte, findet aber keine explizite Einführung der Charaktere statt. Das fand ich etwas schade. Denn Archie Goodwin mach hin und wieder Anspielungen zu Charaktereigenschaften oder zu wiederkehrenden Nebenfiguren. Diese sagen dem Leser natürlich nichts.

Trotz dieses Mankos hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Fall war vielschichtig und spannend. Ich hoffe der Verlag Klett-Cotta veröffentlich noch weitere Nero Wolfe Fälle in neuer Übersetzung.