Anders als erwartet

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Anders als erwartet

Ich fand den Klappentext ansprechend. 25 Stunden Stromausfall in Brooklyn – Juliette und David, beide siebzehn und Rico, Juliettes neuer Freund – was für eine Konstellation.

Beschreibung des Buches:
„Es war einmal in Brooklyn“ von Syd Atlas ist im Kindler-Verlag als Hardcover mit 284 Seiten erschienen. Auf dem in Blau und Rot gehaltenen Cover sieht man eine Hauseingangsfront, was offensichtlich die nachbarliche Nähe der Protagonisten darstellen soll.

Kurze Zusammenfassung:
Juliette und David sind siebzehn Jahre alt. Sie sind als Nachbarskinder zusammen aufgewachsen. David ist an Leukämie erkrankt. Juliette ist unternehmungslustig und lernt den attraktiven Rico kennen. Am Abend bevor in Brooklyn der Strom ausfällt, taucht Rico bei Juliette auf. David ist in Juliette verliebt. Jetzt muss er handeln. Doch danach ist nichts mehr wie es war.

Mein Leseeindruck:
Das Buch ist sehr emotional. Es beschreibt das Leben der zwei Protagonisten in behüteten Elternhäusern. Juliette und David sind Nachbarskinder. Sie wachsen praktisch miteinander auf und kennen sich sehr gut. David ist Einzelkind, Juliette hat einen Bruder.

Als David an Leukämie erkrankt, werden die Gemeinsamkeiten weniger. Juliette fühlt sich zu anderen jungen Männern hingezogen. David kann aufgrund seiner Erkrankung nicht mehr an gemeinsamen Aktionen teilnehmen.

Das Buch beschreibt die innere Zerrissenheit der jungen Frau, die einerseits erwachsen werden will, aber die andererseits auch ein wenig das schlechte Gewissen plagt, ihrem Nachbarsfreund David so wenig Zeit zu schenken. Und – eigentlich fühlt sie sich von ihm vereinnahmt.

Neben den Protagonisten beschreibt die Autorin auch das Familien- und Eheleben der Eltern in den 1970er Jahren. So hat hier jede Familie ihre eigenen Probleme und Vorgeschichte. Die Eltern sind teils eher mit sich selbst beschäftigt als dass sie die „Probleme“ ihrer Kinder mitverfolgen können.

Das Buch berührt.

Ich hätte mir allerdings ein wenig mehr Berichte über die stromlose Nacht in Brooklyn selbst erwartet, mehr über die Ereignisse danach…

Fazit:
Ein emotionaler Roman, der berührt und gleichzeitig den Zeitgeist der 1970er Jahre näher bringt.