Irreführender Klappentext

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„Es war einmal in Brooklyn“ von Syd Atlas hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen, da für mich der Klappentext hier etwas irreführend war. Der Roman handelt von Juliette und David, die seit Kindheitstagen beste Freunde sind. Aber sie sind nicht nur beste Freunde, sondern auch Nachbarn, was natürlich auch ihre Familien Bestandteil ihrer Freundschaft sein lässt. Im Brooklyn der 70er Jahre beobachten wir die Beiden am Ende ihrer schulischen Laufbahn, beim Erwachsen werden und den Möglichkeiten, die sich ihnen eröffnen (oder eben auch nicht). Denn David ist schwer krank und hat nicht mehr lange zu leben. Während Juliette das erste Mal ‚richtig‘ verliebt ist, muss David mitansehen, wie ihm seine große Liebe entgleitet.

Meiner Meinung nach eine typische Coming-Of-Age-Story mit zwei Teenager*innen, deren Unfähigkeiten vernünftig zu kommunizieren mich irgendwie genervt hat, aber möglicherweise auch stereotypisch für diese Phase des Erwachsenwerdens ist. Der im Klappentext hervorgehobene große Blackout in New York 1977 spielt allerdings in meinen Augen keine zentrale Rolle und hinterlässt nur ein dezentes nostalgisches Gefühl. Es gab viele Passagen, die mein Herz berührt haben (die Familiendynamiken fand ich sehr interessant), trotzdem blieb es mir insgesamt zu oberflächlich, insbesondere da Juliettes Jungfräulichkeit ein viel zu präsentes Thema war. Das Ende des Romans hat mir jedoch ganz gut gefallen, weil da der Tiefgang gekommen ist, den ich den Rest des Buches vermisst habe.